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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Brainstorming

ist eine Technik zur Gewinnung von neuen Ideen bzw. Problemlösungen. Sie wirdin Form einer Gruppendiskussion durchgeführt, bei der jeder seinen Gedanken freien Lauf lassen kann und soll. Kritik wird während des Gesprächsverlaufs streng verboten; auch zunächst unsinnig oder als undurchführbar erscheinende Beiträge sind möglich und sogar erwünscht. Siehe auch Innovativtechniken. Ein von dem amerikanischen Werbefachmann Alex F. Osborn von der New Yorker Werbeagentur Batton, Barton, Durstine and Osborn (BBDO) entwickeltes Verfahren der - Ideenfindung durch Diskussion in der Gruppe. Es wird mitunter auch als Konferenztechnik (,,... using the brain to storm a problem”) in Sitzungen zur Entwicklung von Ideen für Innovationen und bei der Produktentwicklung eingesetzt. Dabei wird der Prozess der Entwicklung von Inno­vationen als aus drei Phasen der Tatsachenfin­dung (fact finding), der Ideenfindung (idea find­ing) und der Findung von Lösungen (solution finding) bestehend begriffen. In der aus zwischen 6 bis 12 Personen zusammengesetzten Konfe­renz gelten die folgenden Grundsätze: · Criticism is ruled out: Da nach Osborn zahlrei­che gute Ideen aufgrund von verinnerlichten Be­wertungsprozessen erst gar nicht ins Bewußtsein gelangen, gilt neben dem zentralen Prinzip der Ausschaltung aller Vorab-Bewertungen (“defer­ment of judgment”) das Prinzip, jede kritische Be­merkung zu unterlassen und alle Einfälle vorzu­tragen und vortragen zu lassen und zu sammeln, die den Beteiligten in den Sinn kommen. · Freewheeling is welcomed: Der Phantasie den freien Lauf lassen und so eine Enthemmung bewirken, die auch zur Entwicklung von zunächst verrückt erscheinenden Ideen führt. · Quantity is wanted: Qualität ist durch Quantität erreichbar. Je mehr Einfälle produziert werden, desto größer ist die Chance, dass auch brauchba­re Ideen dabei sind, die zu originellen Ideenkom­binationen verdichtet werden können. · Combinations and improvements are sought: Niemand verteidigt seine eigenen Einfälle, im Gegenteil jeder scheut sich nicht, die Ideen an­derer aufzugreifen und weiterzuspinnen, um so dazu beizutragen, dass durch wechselseitige Be­fruchtung die Gruppe Ideen entwickelt, auf die je­der einzelne nicht gekommen wäre. Die auf der Konferenzsitzung entwickelten Ideen werden protokolliert und später auf ihre Realisier­barkeit hin ausgewertet. Ober die behauptete Ef­fizienz der Brainstorming-Technik schreiben Günter Bollinger und Siegfried Greif in einem Be­richt über empirische Oberprüfungen von Kreativitätstechniken: “Es dürfte nur wenige Fragestellungen in der psychologischen For­schung geben, in denen experimentell erhobene Daten zu so eindeutigen Schlußfolgerungen zu führen scheinen, wie der Vergleich individueller Ideenproduktion mit Gruppenbrainstorming. Die zusammengefaßten Ergebnisse der allein produ­zierenden Individuen sind im Hinblick auf Qualität und häufig auch in der Quantität besser als die Ergebnisse der Gruppen. Im Gegensatz zu der Behauptung von Osborn produziert eine Person in der Gruppe weniger und schlechtere Ideen als allein arbeitende Individuen... Möglicherweise liegt ein entscheidender Vorzug dieser Methode eher in der Herbeiführung eines günstigen Kli­mas, um Vorschläge durchzusetzen. Die Anwen­dung der Brainstorming-Regeln, die gegenseitige Kritik verhindern und das Aufgreifen von Vor­schlägen anderer propagieren, könnte die Offen­heit für neue Lösungen und den Willen für ihre gemeinsame Durchsetzung verstärken”.



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