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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Boom

Aus dem englischen stammender Begriff für Hochkonjunktur. Damit wird die Lage einer auf vollen Touren laufende Gesamtwirtschaft oder eines sehr gut ausgelasteten Wirtschaftszweigs beschrieben. Es handelt sich beim Boom um den Teil des Konjunkturzyklus, in dem die Wirtschaft am oberen Ende ihrer Kapazität produziert und die Mehrzahl der Unternehmen hohe Gewinne erzielt.

In einer Hochkonjunktur sind die Unternehmen gut ausgelastet, suchen meist zusätzliche Arbeitskräfte und haben oft lange Lieferfristen für ihre Produkte. Wettbewerb findet bei einer solchen Übernachfrage nur noch eingeschränkt statt. Deshalb können die Unternehmen auch leichter Preiserhöhungen durchsetzen, denn die Kunden machen sich gegenseitig Konkurrenz um die knappen Produkte und Dienstleistungen. Den Gewerkschaften fällt es deshalb auch leichter, Forderungen nach höheren Löhnen durchzusetzen. Denn wenn es zu langwierigen Lohnverhandlungen, Warnstreiks und anderen Formen des Arbeitskampfs kommt, können die Unternehmen nicht liefern, verlieren Aufträge und müssen Gewinneinbußen hinnehmen. Wegen ihrer günstigen Gewinnsituation fällt es den Arbeitgebern auch leichter, den Lohnforderungen nachzukommen. Steigende Kosten lassen sich in einer solchen Situation meist auf die Kunden abwälzen.

Trotz der hohen Auslastung und guten Beschäftigungs- und Gewinnsituation bezeichnet "Boom" eine kritische gesamtwirtschaftliche Situation. Denn wegen der hohen Nachfrage und steigender Preise entschließen sich immer mehr Unternehmen, ihre Produktionsmöglichkeiten durch zusätzliche Investitionen zu erhöhen. Um eine inflationäre Entwicklung zu verhindern, muss die Zentralbank über ihre Zins- und Geldpolitik dämpfend eingreifen. Bei einem dadurch ausgelösten konjunkturellen Rückschlag sind dann Überkapazitäten vorhanden. Um sie auszulasten, beginnt oft ein Preiskampf. Das bringt für die Verbraucher zwar zunächst Vorteile, kann aber bis zum Zusammenbruch von Unternehmen und damit zu Arbeitsplatzverlusten führen.

Ziel der Wirtschaftspolitik und der Stabilitätspolitik der Notenbank (früher Bundesbank, heute Europäische Zentralbank) ist es deshalb, allzu starke konjunkturelle Ausschläge nach oben und unten möglichst zu verhindern und so den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprozess zu verstetigen. Wegen der starken Abhängigkeit fast aller Industrieländer von der weltwirtschaftlichen Entwicklung ist dies aber oft sehr schwer. Deshalb kommt es immer wieder zu Phasen übersteigerten Wirtschaftswachstums (Boom) und zu konjunkturellen Rückschlägen (Krise).

Starker Geschäftsauftrieb, verbunden mit erheblichen Kurs- und Preissteigerungen an den Börsen (Börsenhausse).



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