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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Gelddisposition

1. Begriff: Aufgabe der Gelddisposition als Teilbereich des Treasury ist die Erfassung, Steuerung und Überwachung der Liquiditätssituation in Inlandswährung und Auslandswährungen zur Sicherstellung einer jederzeitigen Zahlungsbereitschaft des Bankbetriebs. Die Gelddisposition hat einen Ausgleich zwischen Liquiditätszuflüssen und -abflüssen von Zentralbankgeld unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften (§11 KWG und Liquiditätsgrundsätze II und III) herzustellen. Darüber hinaus ist auch das Mindestreserve-Ist mit dem Mindestreserve-Soll in Übereinstimmung zu bringen (Mindestreserve, Geldhandel). Mitarbeiter mit entsprechender Kompetenz werden als Gelddisponenten bezeichnet. In den Banken werden häufig Gelddisposition und Geldhandel unterschiedlich, z. T. synonym verwendet. – 2. Aktuelle Entwicklungen: Neben dem Liquiditäts- und Devisenmanagement hat die Gelddisposition im Rahmen eines Refinanzierungsmanagements heutzutage ebenfalls einen Beitrag zu einer bedarfs- und zielgerichteten Erschließung und Nutzung der Refinanzierungsmärkte sowie für die Optimierung der Refinanzierungskosten und -risiken zu leisten. Überwachung, Steuerung und Kontrolle der Liquidität einer Bank sowie Optimierung der zu unterhaltenden Liquiditätsreserven obliegt der Gelddisposition, die die geschäftstägliche Umsetzung des -von der Liquiditätspräferenz und der Risikoaversion des Bankmanagements geprägten - kurzfristigen Liquiditätsplans zur Aufgabe hat. Dabei sind die Gegebenheiten am Geldmarkt, die Refinanzierungsmöglichkeiten, die Politik der Zentralbank Bestimmungsfaktoren und Instrumente. Die Gelddispositionsstelle der Bank bzw. der Gelddisponent ermittelt EDV-unterstützt, ausgehend von der Min-destreserveposition, den Beständen an Primär- und Sekun-därliquiditätsreserven sowie den avisierten bzw. erwarteten Ein- und Auszahlungen, die Tagesposition, die es auszugleichen gilt. Je nachdem, ob es sich um ein Defizit oder um einen Überschuss an liquiden Mitteln handelt, ist die Gelddisposition bestrebt, den Tagessaldo möglichst kostengünstig abzudecken bzw. Ertrag bringend anzulegen.



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