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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Holzpellets

Holzpellets sind ein Heizersatz für fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas. Nimmt man den gegenwärtigen Weltverbrauch an Erdgas als Basis, dann erschöpfen die Erdölvorräte in circa 40 Jahren, die Erdgasvorräte werden in 60 Jahren zu Ende gehen. Als regional verfügbarer und ständig nachwachsender Rohstoff ist Holz in der Form der Pellets für viele Verbraucher schon jetzt eine Alternative zum Heizen mit Öl oder Gas.

Zusammensetzung

Holzpellets bestehen aus Säge- und Hobelspänen, die bei der Holzverabeitung als Abfälle anfallen. Diese Späne werden unter hohem Druck zu circa 20mm langen Pellets zusammengepresst ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln. Sie haben einen Heizwert von etwa 5 kWh/kg. Der Energiegehalt von einem Kilo Holzpellets entspricht etwa dem von einem halben Liter Heizöl.

Lagerung

Holzpellets werden in Säcken oder in einem Tankwagen (ähnlich dem Öltankwagen) transportiert. Bei vollautomatischen Systemen werden Pellets mit einem Tankwagen geliefert, in den Vorratskeller gepumpt und von dort vollautomatisch zum Brenner befördert. Säcke dienen vor allem der manuellen Befüllung von einzelnen Heizöfen in Räumen. Grundsätzlich können Pellets in Kunstoff-, Betonbehältern oder auch in Säcken gelagert werden. Wichtig ist, dass der Lagerraum gegen Feuchtigkeit geschützt ist. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 160m² reicht der bestehende Heizungskeller als Lagerraum aus.

Öko-Faktor

Im Vergleich zu fossilen Energieträgern sind Holzpellets CO2-neutral: Das bedeutet, dass bei der Verbrennung der Pellets die Menge an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, die der Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat. Man nennt das einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf. Im Gegensatz dazu wird bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern Kohlendioxid freigesetzt, das seit Millionen von Jahren durch die fossilen Energieträger gespeichert wurde. Diese Verbrennung ist nicht CO2 -neutral, sondern erhöht den Kohlendioxidanteil in der Erdatmosphäre. Eine der Ursachen für den Treibhauseffekt. Außerdem wird bei der Verbrennung von Holzpellets weniger Schwefeldioxid ausgestoßen als bei der Heizölverbrennung. Weitere Umweltgefahren, die bei Transport und Verbrennung fossiler Energieträger bestehen, fallen bei den Holzpellets ganz weg (Öltankerunglücke auf offener See, Lecks in Gaspipelines, Explosionen bei der Erdgas- und Erdölförderung).

Preis

In der Anschaffung sind Pelletkessel oft doppelt so teuer wie vergleichbare Öl-und Gas- Niedertemperaturkessel. Im Betrieb ist der Pelletheizstoff aber günstiger. Der Preis von Pellets entwickelt sich weitgehend unabhängig von Gas- und Ölpreisen. Je knapper die Ressourcen an fossilen Energieträgern werden, desto höher werden deren Preise steigen. Ein weiterer Vorteil: Auf den Heizstoff Pellets entfällt nur der halbe Mehrwertsteuersatz. Außerdem wird keine Öko-Steuer erhoben. Der Betrieb einer Holzpelletsheizung lohnt sich aus wirtschaftlichen Gründen bei einem langfristigen Einsatz von mehr als zehn Jahren. Das ergibt sich aus den hohen Anschaffungskosten des Heizkessels. Die Einrichtung einer Holzpelletsheizung wird im Rahmen der Förderung von Biomasseanlagen staatlich mit Beträgen ab 1.000 Euro bezuschusst. Genaue Information zur staatlichen Förderung erteilt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) [Internet].



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