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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Internet-by-Call

Der Zugang zum Internet ist einfacher, billiger und flexibler geworden. Einer der Gründe ist der Internet-Zugang ohne jede Vertragsbindung - gezahlt wird nur die Online verbrachte Zeit über die Telefonrechnung.

Der Telefonmarkt hat Call-by-Call erheblich dazu beigetragen, dass die Kunden auch die Dienste anderer Telefongesellschaften außerhalb ihres Anschlussbetreibers nutzen konnten. Gespräch für Gespräch, eben Call-by-Call, kann durch die Vorwahl einer Netzbetreiberkennzahl über ein alternatives Netz zu meist günstigeren Tarifen telefoniert werden.

Ähnliches gibt es seit Ende 1999 auch für den Internetzugang. Bis dahin beherrschten zwei Preismodelle den Markt: Online-Dienste wie AOL und T-Online, die neben einem eigenen, nur für ihre Kunden zugänglichen Angebot auch den Zugang zum Internet vermittelten, auf der anderen Seite die Internet-Access-Provider (IAP), die gegen Vertragsbindung den Zugang zum Internet beschafften. In beiden Fällen ergab sich der Preis für den Anschluss ans Netz aus einer monatlichen Grundgebühr sowie Verbindungsentgelten und teilweise auch Telefonkosten. Mit Internet-by-Call entfällt eine solche Vertragsbindung - der Kunde zahlt nur noch für die tatsächliche online verbrachte Zeit. Abgerechnet wird meist über die Telefonrechnung. In aller Regel bleibt der Kunde für den Internet-Anbieter eine anonyme Nummer.

Zugang und Angebotspalette

Der Zugang wird entweder über eine eigene Zugangssoftware hergestellt, die die Einwahl ins Netz des Anbieters besorgt, oder über die Windows-eigene DFÜ-Verbindung. In den Werbeanzeigen der Anbieter und auf deren Homepages finden sich die Zugangsdaten, bestehend aus Benutzername und Kennwort. Diese Daten sind für jeden Kunden gleich, abgerechnet wird schließlich anhand der Informationen über den Telefonanschluss, der die Verbindung herstellt. Mehrere dieser Zugänge können vor allem dann parallel eingerichtet werden, wenn der Anbieter das DFÜ-Netzwerk nutzt.

Weit verbreitet sind Angebote mit einem festen Minutenpreis rund um die Uhr, andere Anbieter haben Tarifzeiten für "günstiges" und "teures" Surfen. Dabei muss der Nutzer den Markt in Beobachtung halten: Das heutige Schnäppchen kann schon morgen teurer als der Durchschnitt sein. Der Trend geht hin zu Minutenpreisen um die zwei Pfennig. Abgerechnet wird normalerweise im Minutentakt.

Viele Internet-by-Call-Anbieter sind Telefongesellschaften. Sie offerieren auch eMail-Adressen, Zugang zu Newsgroups oder auch Webspace für die eigene Homepage. Um diese Dienste allerdings nutzen zu können, ist in der Regel eine Anmeldung erforderlich.

Internet-by-Call rechnet sich vor allem für Nutzer, die vergleichsweise selten online sind, so dass eine monatliche Grundgebühr zu teuer käme. Auch sollte sich jeder Besitzer eines anderweitigen Zugangs ruhig eine entsprechende DFÜ-Verbindung einrichten, die er nutzen kann, wenn der normale Zugang gerade mal nicht erreichbar ist.

Vorsicht Falle!

Eine hinterhältige Art des Internet-by-Call stellen derzeit so genannte Zugangsprogramme zu erotischen Angeboten dar. Auch diese richten eine DFÜ-Verbindung ein, allerdings zu einer kostenpflichtigen Servicerufnummer mit den Vorwahlen 0190 oder 0900. Diese Verbindungen ins Netz, die erotische Angebote zugänglich machen sollen, kosten 3,62 Mark/Minute und mehr, was vielen Nutzern nicht bewusst ist. Noch tückischer wird es, wenn sich ein solcher Zugang als "Standardzugang" etabliert und dann, ohne dass der Nutzer das bemerkt und seine weiteren Internetverbindungen damit ebenfalls über den teuren Zugang abgewickelt werden. Jede Installation eines solchen Einwahlprogramms ist daher mit Risiken verbunden.

Angebotsvergleiche

Angebotsvergleiche finden Sie im Internet beispielsweise unter

  • www.teltarif.de
  • www.billiger-surfen.de



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