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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Leitlinien

In der Gesundheitswirtschaft: Mit verschiedenen Verfahren systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für die medizinische Versorgung, welche die Diagnostik, Indikation, Gegenindikation, Therapie einschließlich adjuvanter Maßnahmen und Nachbehandlung enthalten und unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlich-medizinischen Erkenntnisse eine individuell zugeschnittene und angemessene gesundheitliche Versorgung ermöglichen sollen. Verfahren zur Entwicklung von Leitlinien sind zum Beispiel das rein evidenzbasierte Verfahren, das dezentrale bottom-up-Verfahren, das zentrale top-down-Verfahren und das formale Konsensverfahren. Die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sowie die Spitzenverbände der Krankenkassen haben zur kritischen Bewertung der Leitlinien ein Clearing-Verfahren für Leitlinien vereinbart. Bei der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) werden die abgestimmten Leitlinien jeweils in einer für Fachkreise und einer für Patienten verfassten Version gesammelt und im Internet unter http://leitlinien.net zur Verfügung gestellt. Leitlinien spielen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit den Disease Management Programmen: DMP-Programme sollen nach den gesetzlichen Vorgaben eine Behandlung nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien oder nach der jeweils besten, verfügbaren Evidenz ermöglichen. In der Gesundheitswirtschaft: guidelines werden definiert als systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Ärzte und Patienten, die eine individuelle, angemessene gesundheitliche Versorgung ermöglichen sollen. Leitlinien sind als valide anzusehen, wenn durch ihre Befolgung die erwarteten gesundheitlichen und ökonomischen Resultate tatsächlich erzielt werden. Für die Entwicklung von Leitlinien haben sich verschiedene Verfahren (formales Konsensverfahren, dezentrales Verfahren bottom up, zentrales Verfahren top down, rein evidenzbasiertes Verfahren) herausgebildet. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen befürwortet die Anwendung von Leitlinien zur Qualitätssicherung und als Instrumente zur Verbesserung der Versorgungsergebnisse. Evidenzbasierte Leitlinien werden insbesondere in Disease-Management-Programmen zur qualitätsgesicherten Versorgung chronisch Kranker eingesetzt. Zur kritischen Bewertung von Leitlinien haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, die Spitzenverbände der Krankenkassen sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft in den Jahren 1999 bis 2005 ein Clearing-Verfahren für Leitlinien beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin durchgeführt. www.leitlinien.de



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