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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Liquiditätsrisiken

Umfassen alle banktypischen Risiken, die entweder als Fristigkeitsrisiken aus einem zeitlich nicht synchron verlaufenden Zu- und Abfluss von Finanzmitteln entstehen - Termin-, Abruf-, Refinanzierungsrisiken - oder derivativ - als liquiditätswirksame Konsequenzen von Erfolgsrisiken - auftreten. Resultieren primär aus der bankbetrieblichen Fristentransformation. Entstehen dadurch, dass Banken im Aktivgeschäft Kredite von unterschiedlicher Fristigkeit vergeben, wobei häufig die Fristen im Passivgeschäft kürzer als die im Aktivgeschäft sind. Mit der Transformationstätigkeit der Banken ist eine Reihe typischer Aspekte von Einzahlungen und Auszahlungen verbunden, denen die bankmässige Liquiditätsplanung Rechnung zu tragen hat. Die Zahlungsvorgänge, mit denen eine Bank konfrontiert wird, lassen sich nach ihrem unterschiedlichen Dispositionscharakter in deterministische (sichere) und in stochastische (unsichere) Geldströme unterteilen. Während erstere feststehende Einzahlungen und Auszahlungen beinhalten, die mit ihren Fälligkeitsterminen bereits fix eingeplant werden können, setzen sich Letztere aus von der planenden Bank unbeeinflussbaren Einzahlungen und Auszahlungen zusammen. Auf der Passivseite sind es vor allem die Kundensichteinlagen und die von anderen Banken, mit denen umfangreiche Geldgeschäfte mit häufig wechselnden Volumina betrieben werden; auf der Aktivseite sind es die nicht ausgenutzten Limite bei Bar- und Diskontkrediten, die als wesentliche Unsicherheitsfaktoren in die bankmässige Liquiditätsplanung eingehen. Die Gefahr besteht darin, dass sich Mittelzu- und -abflüsse zu Lasten der Liquidität nicht synchron vollziehen. Zu den wichtigsten Arten dieser Risikokategorie zählen: Substitutions-, Pro-longations-, Termin-, Abrufrisiko, sonstige Liquiditätsrisiken. Liquiditätsrisiken gehen allerdings nicht nur aus der bankbetrieblichen Fristentransformation hervor, sondern sie können auch als unmittelbare Folge von Erfolgsrisiken auftreten. Als liquiditätswirksame Erfolgsrisiken lassen sich Zinsänderungs-, Währungs- und Bonitätsrisiko nennen.



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Weitere Begriffe : TARGET-Entgeltstruktur | Kreditgenossenschaften, dividendenabhängige Genussrechtsverzinsung | Aussetzung der Kursnotierung (-notiz)
 
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