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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Pre-Selection

Über 80 Prozent der Telefonanschlüsse in Deutschland werden bei der Telekom gemietet. Im Nahbereich gibt es nur in wenigen Ortsnetzen Alternativen zum Marktführer. Wer Ferngespräche grundsätzlich über einen Telekom-Konkurrenten führen will, weil dieser attraktivere Konditionen anbietet, kann seinen Anschluss so einstellen lassen, dass bei jeder Rufnummer, die mit einer "0" beginnt, das fremde Netz genutzt wird. Diese "Vorauswahl" heißt Pre-Selection.

Im Gegensatz zum Call-by-Call (CbC) entfällt bei der Pre-Selection das Vorwählen der Netzbetreiberkennzahl, um in das Netz eines anderen Anbieters zu gelangen. Um diese Möglichkeit zu nutzen, wird mit der ausgewählten Gesellschaft ein Vertrag geschlossen. Der Anbieter erledigt die technische Abwicklung mit dem Teilnehmeranschlussbetreiber, also zumeist der Telekom. Für die Kosten, die dabei entstehen, kommt der neue Anbieter auf. Die Abrechnung erfolgt in aller Regel getrennt von der Telekom-Rechnung. Auch hier gilt es, darauf zu achten, den kostenlosen Einzelverbindungsnachweis zu beantragen.

Vor Abschluss eines Pre-Selection-Vertrages sollten sich Kunden über den zukünftigen Vertragspartner ein genaues Bild machen:

  • Der Pre-Selection-Anbieter ist die Gesellschaft, über die in der Regel telefoniert wird, das heißt: Sein Tarifmodell sollte fast immer und nach überallhin zu den günstigsten im Markt gehören. Zu beachten sind vor allem Kosten für Mobiltelefon- und Sondernummern sowie Auslandstelefonate.
  • Manchmal machen versteckte Kosten wie Einrichtungsgebühren, Deaktvierungsgebühren, Mindestumsätze oder monatliche Grundgebühren das günstige Telefonschnäppchen schnell unattraktiv. Mittlerweile werden, wie beim Handy, Haustelefone vergünstigt angeboten, wenn ein Pre-Selection-Vertrag abgeschlossen wird - ein Haken sind dann die zumeist langen Vertragslaufzeiten.
  • Verbraucherschützer raten, auf kurze Vertragslaufzeit beziehungsweise kurze Kündigungsfristen zu achten - denn der Markt ändert sich schnell.
  • Ein Kriterium bei der Auswahl des Anbieters ist, wie schnell er seine Tarife für Pre-Selection-Kunden in der Vergangenheit angepaßt hat - einige Anbieter preschen da bei Call-by-Call vor, während die vertragsgebundenen Kunden einen Monat länger auf günstigere Tarife warten müssen.
  • Call-by-Call muss weiter möglich sein: Für Auslandstelefonate oder an Wochenenden kann das Ausweichen auf andere Gesellschaften sinnvoll sein. Vor allem, wenn in benachbarte Ortsnetze telefoniert wird: Da alle Gespräche, die mit einer "0" beginnen, über den neuen Anbieter geleitet werden, sind diese dann auch "Ferngespräche". Die Telekom bietet ihren City-Tarif aber auch in diese Ortsnetze an, daher empfiehlt es sich, hier die Call-by-Call-Vorwahl der Telekom zu wählen (01033), um in den Genuss der günstigeren Tarife zu kommen.

Vorteil der meisten Pre-Selection-Angebote der Telefongesellschaften: Während im CbC-Tarif im Minutentakt abgerechnet wird, werden Pre-Selectionkunden meist sekundengenau abgerechnet. Das macht bei gleichen Tarifen einen Vorteil von durchschnittlich 17 Prozent gegenüber dem CbC-Tarif aus. Dennoch raten die Verbraucherverbände Privatkunden eher davon ab, sich vertraglich allzu fest an eine Gesellschaft zu binden.



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