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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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System

(engl. system) Als System wird eine Gesamtheit bezeichnet, die aus mehreren Teilsystemen, Elementen und Verknüpfungen besteht. Systeme besitzen gewisse Eigenschaften und Merkmale. Es gibt viele verschiedene Arten von Systemen: biologische, technische, organisatorische, physikalische, logische, mathematische Systeme und andere. In betrieblichen Systemen bilden Personen und Betriebsmittel (Sachmittel) die Teilsysteme und stellen die Elemente dar. Durch informatorische, organisatorische und teilweise auch durch Güterund Wertströme sind die Elemente verknüpft. Abteilungen, Gruppen und Bereiche bilden die betrieblichen Teilsysteme. Betriebliche Systeme und auch die Teilsysteme sind gebildet worden, um gewisse Zwecke (Sachziele) zu erfüllen. Dies ist gut möglich, wenn die Teilsysteme durch ihre Zusammensetzung aus Personen und Betriebsmitteln mit den richtigen Eignungen (z. B. Qualifikationen) ausgestattet sind. Betriebe bilden Systeme, die durch ihre angebotenen + Güter und Dienstleistungen den von außen an sie herangetragenen Bedarf befriedigen. Sie funktionieren, wenn sie diesen Zweck erfüllen. Die Unternehmenszielsetzung ermöglicht den betrieblichen Systemen eine zielgerichtete Zweckerfüllung. Von mehreren Möglichkeiten kann durch Beachtung der Zielsetzung die beste ausgewählt werden. Betriebe sind kybernetische Systeme, da in den Teilsystemen Regelkreise vorkommen. Verschiedene Regelkreise können miteinander vermascht sein. Im Qualitätsmanagement, im strategischen Management und in der flexiblen Plankostenrechnung werden beispielsweise Regelkreise (kybernetische 1 Organisation) gebildet. Die Stabilität eines Teilsystems oder Systems sagt aus, wie gut es nach einer Störung wieder in seinen Gleichgewichtszustand zurückfindet. Betriebe sind multi und ultrastabile Systeme. Als ultrastabile Systeme können sie bei eingehenden Störungen mehrere Teilsysteme anpassen, um zu einem Gleichgewicht zu finden. Als multistabile Systeme können sie neue Teilsysteme strukturieren, z. B. Einrichtung einer neuen Abteilung, wenn dies benötigt wird. Menge von Elementen, zwischen denen Beziehungen bestehen. Diese Beziehungen können z.B. logischer, philosophischer, ästhetischer, physikalischer Art sein. Sind die Beziehungen derart, dass die Elemente aufeinander einwirken, so spricht man von einem Wirkungsgefüge oder einem kybernetischen System. Es werden offene und geschlossene Systeme unterschieden. In einem geschlossenen System bestehen lediglich Beziehungen der Elemente untereinander. Hingegen ist ein offenes System dadurch gekennzeichnet, dass die Umgebung auf einige oder alle Systemelemente Einfluss nimmt oder von ihnen beeinflußt wird. Auch in einem offenen System sind jedoch die Beziehungen der Elemente untereinander enger als gegenüber der Umwelt und zumeist so gestaltet, dass die Struktur des Wirkungsgefüges Störungen von außen kompensiert und ein »Überleben« des Systems garantiert, solange die Störungen ein bestimmtes Ausmass nicht übersteigen (Beispiel: Das System Mensch überlebt nicht, wenn zu große Kälte zu lange von außen einwirkt). Diese Selbsterhaltungstendenz wird in den meisten Definitionen als Implikation eines kybernetischen Systems gesehen. Je nach Wahl der Elemente kann man ein System so abgrenzen, dass es geschlossen oder offen ist. Die Definition der Systemgrenzen ergibt sich aus der Absicht des Betrachters. Ein offenes System läßt sich i.d.R. durch Hinzunahme geeigneter Elemente in ein geschlossenes überführen oder ein geschlossenes in offene Subsysteme zerlegen. Geschlossene Systeme sind häufig theoretische Konstrukte, während in der Realität offene Systeme dominieren. Literatur: Schenk, K.E. (1975). Sachsse, H. (1971)



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