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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Telematik

Unter dem Begriff Telematik werden moderne Systeme der Datenerfassung, Kommunikations- und Informationstechnik zusammengefasst, die vom Telefonieren und Faxen bis zum Steuern komplexer Anlagen über Telekommunikation und Internet reichen. Der Begriff wird vor allem verwendet, wenn es um die Lenkung der Verkehrsströme geht.

Im engeren Sinne geht es bei der Telematik insbesondere um eine effizientere Verkehrslenkung durch den Einsatz elektronischer Systeme. Sie sollen die Mobilität erhalten und gleichzeitig ökologische Belastungen reduzieren. Telematik bedeutet verkehrsabhängige Lichtsignalsteuerung, elektronisch übermittelte Umsteigeempfehlungen, Stauumfahrungen oder individuelle Zielführung von Fahrzeugen über Navigationssysteme. Dadurch soll der Übergang von einem auf andere Verkehrsträger erleichtert und gleichzeitig die Rationalisierungsmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Teilsysteme der Verkehrsträger genutzt werden.

Auto, Lkw und Bus sind bedeutende gesamtwirtschaftliche Faktoren, da zahlreiche Arbeitsplätze und beträchtliche Steuereinnahmen direkt oder indirekt von Pkw und Lkw abhängen. Gleichzeitig ist der Individualverkehr aber die Ursache vieler Probleme. Durch Staus gehen täglich Millionen von Arbeitsstunden verloren. Die Emissionen der Fahrzeuge belasten die Umwelt. Zwar sind durch verbesserte Fahrzeug- und Motorentechnik sowohl bei den Emissionen als auch im Hinblick auf die Sicherheit Fortschritte erzielt worden. Staus und Engpässe, Such- und Umwegfahrten oder Parkplatznot lassen sich jedoch nicht durch Verbesserungen an den Fahrzeugen beseitigen.

Mit Hilfe der Telematik soll der Verkehrsfluss, die Verkehrssicherheit und das Zusammenwirken der Verkehrsträger effizienter gestaltet werden. Telematik kann heute schon bei neuen Informations- und Leitsystemen auf Autobahnen eingesetzt werden. Dabei geben diese Systeme den Fahrern kollektiv Geschwindigkeitsvorgaben oder Ausweichempfehlungen aufgrund aktueller Daten über den Verkehr, den Straßenzustand, Unfälle und das Wetter.

Eine nächster Schritt bei der Nutzung telematischer Systeme zur Verkehrslenkung ist, dass Empfehlungen über Geschwindigkeit und Streckenwahl nicht mehr durch Signale neben den Autobahnen und Straßen gegeben werden, sondern individuell an den einzelnen Autofahrer und unter Berücksichtigung seines Fahrziels. Geräte dieser Art sind seit der ersten Hälfte der neunziger Jahre versuchsweise im Einsatz und heute in immer mehr Fahrzeugen zu finden. Diese Navigationssysteme führen den Fahrer dabei anhand einer ständig aktualisierten Positionsbestimmung mit Hilfe eines Satellitensystems und einer elektronischen Straßenkarte ans Ziel. Umwegfahrten in fremder Umgebung können so vermieden und damit der Energieverbrauch und Emissionsausstoß gesenkt werden.

Ein weiterentwickeltes telematisches System enthält und verarbeitet auch Daten über die aktuelle Verkehrssituation, die es über Sensoren an und unter den Straßen erhält. Sie werden in Rechenzentren aufbereitet, über Radio Data Systeme verbreitet und im Navigationssystem des Fahrzeugs verarbeitet. Dadurch können geänderte Verkehrsführungen, Staus oder Baustellen in die individuelle Routenempfehlung eingearbeitet und Änderungen der Verkehrslage während der Fahrt aktuell berücksichtigt werden.



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