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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Aufklärung

In der Wirtschaftssoziologie: enlightenment,; frz.: l\'äge de la raison; siede de lumieres et de philosopie, eine vom Bürgertum getragene Bewegung des 18. Jahrhunderts, die von England, Frankreich und Deutschland ausgehend sich in ganz Europa durchsetzte bei aller inhaltlicher Verschiedenheit und zeitlicher Verschiebung. I. Kant umschreibt die Aufklärung als den „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ mit der Devise: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“. Mit der Kritik an Vorurteilen jeglicher Art und der kritischen Durchleuchtung der gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten, vornehmlich solcher aus der Religion, der Politik, der Kunst und den Wissenschaften, zielte die Aufklärung auf eine Veränderung der Menschheit und der Gesellschaft. Dabei ging die Aufklärung davon aus, dass der Mensch von Natur aus gut und vernünftig sei, dass er durch Anwendung seiner Vernunft logisch richtig und damit sittlich gut handle (Rationalismus) und dass bei freier Entfaltung der Vernunft ein dauernder Fortschritt der menschlichen Gemeinschaft zum Wohl und Nutzen der Menschheit gewährleistet sei. Die Aufklärung forderte daher die Freiheit und Gleichheit der Menschen, die Toleranz und die Freiheit der Meinungsäusserung. Die Aufklärung bewirkte eine Trennung von Staat und Gesellschaft, indem die klassische Vorstellung von der bürgerlichen Gesellschaft aufgegeben sowie die Machbarkeit des Staates bewusst wurde, und verhalf dem Bürgertum zum Durchbruch. Im Gegensatz jedoch zu Amerika (Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten), England (Freiheitsrechte in der Verfassung) und Frankreich (Revolution von 1789) hatte in Deutschland die Aufklärung keine direkten politischen Folgen, vielmehr verlor das Bürgertum im Idealismus und der Romantik sein kritisch politisches, revolutionäres Bewusstsein. Als Vertreter der Aufklärung gelten u.a. in Frankreich: Bayle, Montesquieu, Voltaire, Rousseau sowie die Enzyklopädisten d\'Alem-bert, Diderot, Helvetius, Holbach, Grimm und LaMettrie; in England: Tindal, Toland und die sog. „Freigeister“; in Deutschland: Abbt, Bahrdt, Feder, Friedrich der Grosse, Garve, Lessing, Mendelssohn, Nicolai, Reimarus und Lichtenberg.



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