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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Derivatepreisrisiko

Dadurch, dass mittels der Derivate Marktpreisrisiken isoliert und handelbar gemacht werden, ergibt sich insofern die besondere Bedeutung dieser Risikokategorie, als ein grosser Hebeleffekt (Leverage) zwischen Mitteleinsatz und Ergebniswirkung entsteht. Werden Wertveränderungen beim Derivat aus Veränderungen beim Preis des Underlying, die nicht erwartet werden, mitunter auch als primäre Preisrisiken bez., so sind bei Optionen Preiseffekte zu identifizieren, die häufig ebenfalls als Risiken - sekundäre Preisrisiken - apostrophiert werden, obwohl sie bei näherem Hinsehen kaum dem üblichen Risikobegriff zu subsumieren sind, weil sie letztlich nur die - allerdings wesentlichen - Auswirkungen von Marktpreisveränderungen auf den Optionspreis spezifizieren. Risiken resultieren aus diesen Effekten also nur insofern, als sie die nicht lineare Sensitivität des Optionspreises für Veränderungen der Marktpreise, mithin die Erfolgswirkungen primärer Preisrisiken, mitunter allerdings massgeblich beeinflussen; dies gilt insb. dann, wenn der Wert einer Option durch Glattstellung realisiert werden soll bzw. muss, weil sich die betr. Preiseffekte auf den Zeitwert der Option auswirken: bei Ausübung wird hingegen immer nur der innere Wert realisiert. Im Einzelnen gehören hierzu: Volatilitätseffekt, Vega- oder Kapparisiko, Basiswertpreiseffekt, Deltarisiko, Restlaufzeiteffekt, Thetarisiko. Besondere - bewertungsbezogene - Ausprägung des Preisrisikos ist, dass bei Derivaten künftige Zahlungen anfallen bzw. anfallen können und deshalb bei der Bewertung eines derivative Instrumente enthaltenden Portefeuilles die Notwendigkeit besteht, eine Diskontierung vorzunehmen. Der Barwert des Portfolios ist demnach vom zu Grunde gelegten Kalkulationszinsfuss abhängig. Wenn dieser Kalkulationszinsfuss auf Marktzinsen rekurriert und an deren Veränderungen angepasst wird, wird der Wert der Position über den Diskontierungsvorgang durch Marktzinsänderungen beein-flusst. Dieser Abzinsungseffekt - der häufig nur bei Optionen erwähnt wird, aber für alle derivativen Instrumente gültig ist - wird auch als Diskont- oder Rhorisiko bezeichnet.



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