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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Economic Value Added (EVA)

Der EVA ist das kalkulatorisch richtige, operative Nettoergebnis eines Marktsegments nach Vollkosten und nach Ertragssteuern, das innerhalb eines Geschäftsjahres erwirtschaftet wird (von ganzen Unternehmen oder auch nur von strategischen Geschäftsfeldern). EVA ist eine eingetragene Marke von Stern Stewart & Co.

Die Grundidee besteht darin, ob ein Ergebnis erzielt werden kann, das irgendwo supernormal ausfällt. Grundprinzip ist schon formuliert bei David Ricardo 1817 oder als "basic concept" formuliert bei Alfred Marshall 1890. In amerikanischen Beispielen, etwa bei General Motors, war auch die Rede vom Residual Income das herauskommt bzw. übrigbleibt, nachdem man die Charge for Capital. abgezogen hat.

In der deutschen Betriebsabrechnung ist traditionellerweise ein Betriebsergebnis ermittelt worden nach Ansatz der Kostenart der kalkulatorischen Zinsen. Diese Kostenenart ist begründet im Sinn der Opportunitätskosten. (nämlich, welche entgehenden Gelegenheiten sind es, auf die man dadurch verzichtet, dass man in die eigene Firma investiert hat?) Dieser Verzicht auf Erträge wird kalkuliert wie Kosten.

Das entspricht einem Prozentsatz des WACC - Weighted Average Cost of Capital oder einer capital charge -, so dass das dann herauskommende Betriebsergebis einen Economic Value (Added) darstellt.

Siehe auch Value Based Management (VBM). Performancekennziffer zur Unternehmensbewertung zur Analyse von Managemententscheidungen und Messung operativer Performance der Unternehmung einer Periode. Für Investoren stellt das EVA die Wertsteigerung, den Wertverlust eines Unternehmens und die Rendite ihres eingesetzten Kapitals dar. Das Berechnungssystem oder auch Übergewinnverfahren bietet Anlegern die nötige Transparenz, ob das Unternehmensziel erreicht wurde und macht Managemententscheidungen nachvollziehbar. Da der Economic Value Added zu den Stromgrößen in der Unternehmensbewertung gehört, ist eine Analyse eines längerfristigen Zeitraums möglich. Man geht davon aus, dass ein Unternehmen nur dann einen Wert für die Investoren erwirtschaftet, wenn die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) die Kapitalkosten der Unternehmung (WACC) übersteigt. Multipliziert man diese Überrendite mit dem investierten Kapital, erhält man die jährliche Wertsteigerung bzw. Wertvernichtung des Unternehmens (EVA). Vorteile: zeigt rückwirkend die Managementqualität; Kapitalkosten finden Berücksichtigung. Nachteile: sollte im Zeitablauf betrachtet werden, im inflationären Marktumfeld nicht sinnvoll.



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