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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Inflationstheorie

behandelt Entstehung und Wirkung einer Inflation. Erklärungsansätze ihrer Entstehung stellen aus analytischen Gründen meist auf eine Ursache ab. Dagegen treten in historischen Inflationsprozessen häufig mehrere Faktoren gemeinsam auf, wobei der Einfluss einzelner Faktoren auf den Inflationsverlauf nur schwer abgrenzbar ist. Die Entstehung von Inflationsprozessen wird zurückgeführt auf: a) Nachfragefaktoren: Eine Nachfrageinflation (demand pull inflation) kann auf der Grundlage der Quantitätstheorie, ihrer jüngeren Fassung in Form der Cambridge-Gleichung, als WICKSELLscher Prozess sowie mit dem Transmissionsmechanismus des Monetarismus erklärt werden. Aus der Kreislaufanalyse stammt das Konzept der inflatorischen Lücke. Die Liquiditätstheorie und Einkommenstheorie des Inflationsimports als Varianten der - importierten Inflation knüpfen ebenfalls an die Nachfrage an. b) Angebotsfaktoren: Durch Kostensteigerungen kommt es zu einer Kosteninflation (cost push inflation), die bei Anwendung der Kalkulationsmethode des mark-up pricing in eine mark-up inflation übergehen kann. Ohne Kostensteigerungen kann durch Erhöhung der Gewinnzuschläge eine profit push inflation (-s mark-up inflation) entstehen. Eine importierte Inflation kann auch über die Angebotsseite durch den - internationalen Preiszusammenhang ausgelöst werden. c) Bei der durch Änderungen der Nachfragestruktur ausgelösten - demand shift inflation und der aus einem Verteilungskampf entstehenden - Gruppeninflation tragen Nachfrage- und Angebotsfaktoren zum Zustandekommen einer Inflation bei. d) Die Unterscheidung in - säkulare, - schleichende, galoppierende Inflation sowie             Hyperinflation schließt an die Beschleunigung der Geldwertverschlechterung an. Als Inflationswirkungen treten in aller Regel Änderungen in der Einkommens- und Vermögensverteilung auf. Für die Wirkungen der Inflation auf - Beschäftigung, - Wachstum und Allokation der Produktionsfaktoren ist die Inzidenz der Verteilungseffekte von Bedeutung. Allgemeingültige Aussagen über Inflationswirkungen werden dadurch erschwert, dass sich Inflationsprozesse in einem zeitlich und regional gebundenen politisch-ökonomischen Rahmen vollziehen, welcher ihre Auswirkungen beeinflußt. So wurde z.B. der von der - PHILLIPS-Kurve dargestellte Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote erstmals für England für eine bestimmte Periode ermittelt. War man zunächst geneigt, den Zusammenhang zu generalisieren, so zeigten Folgestudien, dass Lage und Gestalt der PHILLIPS-Kurve von den jeweiligen Verhältnissen maßgeblich bestimmt waren. Fortdauernder Geldwertschwund und unzulängliches Wachstum sind Kennzeichen der neuerdings verschiedentlich auftretenden - Stagflation. Literatur: McCallum, B.T. (1990). Heubes, J. (1989). Pohl, R. (1981). Frisch, H. (1980)



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