Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

ISDN

Ein mehrere Dienste umfassendes, digitales Kommunikationsnetz. ISDN ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung Integrated Services Digital Network. Es nutzt die vorhandenen Telefonleitungen, um mit hoher Übertragungsqualität und Geschwindigkeit neben der herkömmlichen Sprachübertragung (Telefon) auch Fax und Bilder zu übertragen. Der Einsatz von Glasfasernetzen erweitert die technischen Möglichkeiten. Bei ISDN werden die Signale nicht mehr analog verarbeitet, sondern digitalisiert, also in Zeichen zerlegt und gesendet. Wird seit Ende 1993 zu Euro-ISDN ausgebaut.

ISDN wird von der deutschen Telekom seit 1988 schrittweise entsprechend den Normen der internationalen Fernmeldeunion eingeführt. Es entsteht auf der Basis des bestehenden Fernmeldenetzes. In der ersten Stufe wurde ein integriertes Text- und Datennetz geschaffen, das Bildschirmtext (Btx), Telex, Teletex, DATEX-L, DATEX-P, DATEX-J und Telefax umfasst. Hierbei handelt es sich noch um ein "Schmalband"-ISDN.

In der seit 1990 laufenden zweiten Stufe wird das Netz zum Breitband-ISDN ausgebaut. In dieser Stufe sind bei der Verwendung von Glasfaserkabeln neben vielen anderen Diensten auch die Übertragung stehender Bilder sowie Bild-Ferngespräche möglich, bei denen zum Beispiel neben der Sprache auch bewegte Bilder - etwa der beiden Gesprächspartner - gesendet werden. In der Endstufe ist auch die Möglichkeit der Übertragung von Hörfunk oder Fernsehen über dieses Netz vorgesehen.

Bei voll ausgebautem ISDN können bis zu acht Endgeräte mit verschiedenen Diensten an eine einzige Kommunikationssteckdose angeschlossen werden. Das erlaubt es nicht nur Großunternehmen sondern auch Privatpersonen und mittelständischen Betrieben, die angebotenen Dienstleistungen zu nutzen. ISDN ermöglicht es nicht nur, die bisher schon bekannten Dienste in höherer Qualität oder Geschwindigkeit (zum Beispiel Fax-Übertragungen) anzubieten, sondern auch Dienste, die bei der analogen Technik bisher nicht möglich waren. Dazu gehört die Übertragung von mehreren Ferngesprächen von einem Anschluss zu gleicher Zeit oder die Anzeige der Rufnummer des Anrufers. Möglich wird auch der Einsatz multifunktionaler Geräte (Sprach-, Daten- und Textkommunikation).

ISDN-Netze sind bereits seit längerer Zeit als Inhouse-Systeme, also für unternehmensinterne Kommunikation, verfügbar. Inzwischen bietet die Telekom entsprechende Anschlüsse in den alten Bundesländern generell an, die neuen Bundesländer sollen bis Ende 1995 flächendeckend mit ISDN versorgt sein. Der Ausbau zum Euro-ISDN hat Ende 1993 begonnen.

Die Weiterentwicklung und Computerisierung der Netzfunktionen macht heute aber auch schon bei Anschlüssen, die nicht über ISDN verfügen, das Angebot von Diensten möglich, die weit über die herkömmlichen Funktionen des Telefons hinaus gehen. Erst über ISDN wird der Anschluss von PC in privaten Haushalten an weltweite Datendienste möglich. Die deutsche Telekom, die im Bereich ISDN weltweit führend ist, will ISDN als universelles Netzwerk für die PC-Kommunikation ausbauen. Durch die Standardisierung des neuen Dienstes für ganz Europa sollen größere Stückzahlen bei den Endgeräten erreicht werden, die wiederum zu einer deutlichen Senkung der Gerätepreise führen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
ISDA
 
ISIN
 
Weitere Begriffe : Kreditgeschäfte des Eurosystems, Adressenausfall-risiko | Wertpapierzins(satz) | Kursprognose
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.