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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Wetter-Derivate (Energie-Derivate)

Wetter-Derivate stellen eine Spielart der Termingeschäfte dar. Die Käufer können eine bestimmte Menge an Energie zu einem bestimmten Preis zu einem Termin in der Zukunft kaufen oder verkaufen.

Viele Wirtschaftszweige werden vom Wetter beeinflusst. In einem kalten, verregneten Sommer wollen beispielsweise nur wenig Leute Eis essen oder gekühlte Getränke kaufen. Zu heiße oder zu feuchte Sommer dagegen wirken sich auf die Landwirtschaft aus. In einem milden Winter wird weniger Heizöl oder -gas verbraucht und die Skitourismus-Industrie leidet.

Bis 1997 konnten sich Unternehmen höchstens durch Versicherungen gegen solche Wetterrisiken absichern. Doch im September des Jahres wurde in den USA das erste Wetter-Derivat zwischen zwei Energieversorgern gehandelt. Daraus entwickelte sich der Handel von Wetter-Derivaten. In Europa wurde die erste Transaktion 1998 gemeldet, 2000 die erste mit deutscher Beteiligung.

So funktionieren Wetter-Derivate

Mit einem Wetter-Derivat wird im Fall einer ungünstigen Wetterentwicklung eine Kompensationszahlung zugesprochen. Ihre Höhe hängt davon ab, wie schlecht sich das Wetter für die eine Seite entwickelt. Ein Beispiel: Ein Hotelier in einem Skigebiet erwartet einen Umsatzeinbruch, weil ein milder Winter vorhergesagt wird. Dann sichert er sich mit einem Wetter-Derivat ab. Sein Handelspartner würde ihm bei einem solchen Winter eine vorher vereinbarte Summe zahlen. Wird der Winter dagegen streng und kalt und der Hotelier gewinnt an Umsatz, dann muss er zahlen. Beide schließen also eine Wette auf das Wetter ab.

Wichtige Faktoren

Rund drei Viertel aller Wetter-Derivate werden als Optionen gehandelt, ein Viertel sind Swaps. Ihre Parameter sind

  • Ort (Messstation),
  • Index, zum Beispiel Heating Degree Days (Heizgradtage; HDD) und Cooling Degree Days (Kühlungsgradtage; CDD),
  • Zeitraum,
  • Ausübungspreis,
  • Nominalbetrag,
  • Obergrenze (Cap) und Untergrenze (Floor),
  • Prämie.



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