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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Bankenkonzentrationsfaktoren im Euroraum

Nach Darstellung der EZB, die hier von »Konsolidierung« spricht, haben zur Konzentration im Bankenbereich des Euroraums insb. Veränderungen im äusseren Umfeld einschl. regulatorischer, technischer und makroökonomischer Faktoren beigetragen. Die EZB führt dies darauf zurück, 1. dass der finanzielle Sektor der EU seit Längerem durch weitreichende Liberalisierungs- und Deregulierungsmassnahmen gekennz. ist, die ein wettbewerbsintensiveres Umfeld entstehen liessen; 2. dass den Banken ermöglicht wurde, ihre geschäftlichen Aktivitäten nicht mehr nur nach nationalen Vorschriften, sondern nach weitgehend einheitlichen europäischen Regeln abzuwickeln und zudem weitere Möglichkeiten Grenzen überschreitender Umstrukturierungen wie Verlegung des Sitzes, Straffung von Konzernstrukturen u.a. wahrzunehmen; 3. dass die EU-Staaten ihre Finanzmärkte zunehmend dereguliert/liberalisiert und es den Instituten so leichter gemacht haben, in verwandten Bereichen wie Investmentbanking, Vermögensverwaltung, Versicherungswesen usw. aktiv zu werden, wodurch auch branchenübergreifende Konzentrationen forciert wurden; 4. dass für die Banken (Institute) der aus dem Entstehen der EWWU resultierende Druck zu weiterem Prüfen ihrer strategischen Ausrichtung zu verstärkter Internationalisierung und geografischer Diversifizierung geführt hat, die sich in einheitlicheren Bankpraktiken und transparenterer Preisbildung niederschlägt, wie auch niedrigere Kosten und höherer Liquiditätsgrad bei Wertpapieremissionen Folgen waren, durch die Desintermediation zunahm und Konzentration im Bankensektor des Euroraums gefördert wurde; 5. dass auch technologischer Fortschritt bedeutende Impulse für Veränderungen im Finanzbereich gibt, da er es möglich macht, dass Banken per elektronischer Vertriebsmedien ihre geografische Reichweite vergrössern können. Hierbei sieht die EZB Vorteile ungleichmässig verteilt, da nur grössere Banken für die hohen technischen Investitionen notwendige Mindestgrössen erreichen; 6. dass auch das veränderliche gesamtwirtschaftliche Umfeld zur Konzentration beigetragen hat; 7. dass ein wesentliches Incentive für die Konzentration im Bankenbereich selbst aus dem Zwang zu permanenter Weiterentwicklung folgt. Die EZB weist auf Indikatoren wie Anzahl von Zweigstellen pro Einwohner hin, die andeuten, dass die Banken in manchen Ländern Überkapazitäten reduzieren und Marktanteile zu erhöhen anstreben und dass i.A. ein Motiv der Konzentration das Erzielen von Effizienzgewinnen bzw. Economies of Scale, vor allem bei kleinen und mittleren Finanzdienstleistungsunternehmen, ist.



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