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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Computerbörse / Präsenzbörse

Von einer Computerbörse wird gesprochen, wenn die Marktteilnehmer den Handel mit Wertpapieren oder Waren mit Hilfe von Computern abwickeln können, ohne persönlich oder telefonisch in Kontakt zu treten. Dagegen ist die Präsenzbörse die klassische Form des Börsenhandels. Hier finden die Geschäftsabschlüsse auf dem Börsenparkett zwischen den Händlern im persönlichen Kontakt statt.

Gegenüber der alten Präsenzbörse spielen heute die Computerbörsen die dominierende Rolle. Bei ihnen treten Käufer und Verkäufer nicht mehr persönlich miteinander in Kontakt. Sie wickeln vielmehr ihre Käufe und Verkäufe per Computer ab. Beispiele dafür sind schon seit langem die Börsen in Tokio und Hongkong. Aber auch die Deutsche Terminbörse (DTB) wird seit Beginn vollelektronisch abgewickelt. Dagegen fand bis in die 90er Jahre der Handel an der klassischen Aktienbörse zu festen Zeiten und zumeist mit amtlicher Kursnotierung statt. Hierbei sind die Händler persönlich "auf dem Parkett" anwesend. In Deutschland wurde seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre ein immer geringerer Teil des Aktienhandels noch im Börsensaal abgewickelt. Das gilt sowohl für Frankfurt als auch die kleineren deutschen Börsenplätze. Inzwischen hat aber der computergestützte Xetra-Handel eine dominierende Stellung. Der deutsche Aktienindex DAX wird seit Mitte 1999 nur noch auf der Basis von Xetra während der gesamten Handelszeit kontinuierlich berechnet.

Von einer Computerbörse spricht man, wenn die Marktteilnehmer den Handel mit Hilfe von Computern abwickeln können, ohne persönlich oder telefonisch in Kontakt zu treten. Oft wird der Begriff Computerbörse aber auch für Börsen verwendet, die Computer zur Unterstützung und Rationalisierung des Präsenz- oder Telefonhandels verwenden. Insofern muss man drei Arten von Computerbörsen unterscheiden:

1.    Computerunterstützter Handel: Der Handel erfolgt durch direkten Kontakt zwischen den Marktteilnehmern. Die Computer werden nur zum Weiterleiten von Aufträgen an die Börse, zur Abwicklung bereits abgeschlossener Geschäfte und anderer technischer Transaktionen verwendet.

2.    Computergestützter Handel: Der Handel erfolgt weiterhin durch direkte Kommunikation zwischen Käufer und Verkäufer. Die Computer werden hier als Informationssystem verwendet, in das die Händler die von ihnen getätigten Umsätze sowie die Kurse eingeben, damit die aktuellen Preise und Umsätze stets allen Marktteilnehmern zur Verfügung stehen.

3.    Computerhandel: Die Marktteilnehmer treten nicht mehr direkt miteinander in Kontakt. Verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote sowie der eigentliche Geschäftsabschluss werden über den Computer abgewickelt. In Deutschland wird dafür das Handelssystem Xetra genutzt.

Eine Form des Wertpapierhandels, die sich erst seit Mitte der 90er Jahre verbreitet hat, ist der Handel an Internet-Börsen sowie die Daytrader. Hier wird der Wertpapierhandel über das weltweite Online-System Internet betrieben. Auch wenn zunächst nur eine beschränkte Zahl von Börsen und eine vergleichsweise geringe Zahl von Wertpapieren online gehandelt wurden, nahm die Bedeutung dieses globalen Kapitalmarktes ständig zu. Bei der Internet-Börse handelt es sich um eine spezielle Form der Computerbörse.



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