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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Gesundheitsausgaben

In der Gesundheitswirtschaft: In der Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes umfassen die Gesundheitsausgaben „die finanziellen Aufwendungen einer Gesellschaft für den Erhalt und die Wiederherstellung der Gesundheit ihrer Mitglieder“1. nach Trägern (z.B. Gesetzliche Krankenversicherung GKV, Arbeitgeber, Öffentliche Haushalte, Private Haushalte), Arten (z.B. Sach-, Einkommensleistungen) und Funktionen (z.B. Behandlung, Krankheitsfolgeleistungen) strukturierbarer Teil der Krankheitskosten. Die Frage nach der Entwicklung der Ausgaben mündet in die Analyse ihrer Ursachen. Bei einer Grobeinteilung der Ursachenbereiche lassen sich bei den angebotsbezogenen Kosteneinflüssen die Maßnahmen des Gesetzgebers vom Verhalten der Anbieter von Gesundheitsleistungen (niedergelassene Ärzte, Krankenhausärzte, Krankenhäuser usw.) trennen und den Einflüssen auf der Nachfrageseite gegenüberstellen. Die Ausweitung des Leistungsangebots in der GKV, das System der Krankenhausfinanzierung und der Finanzierungsanteil der Rentenversicherung an den Kosten der Krankenversicherung der Rentner sind einige ausgabenrelevante Parameter des Gesetzgebers. Auf der Nachfrageseite bestimmen Größen wie der Gesundheitsstand und das Gesundheitsbewußtsein sowie demographische und sozioökonomische Merkmale der Bevölkerung die Gesundheitsausgaben mit. Schließlich weist der Markt für Gesundheitsleistungen eine Reihe von Besonderheiten auf, die auf ihre Bedeutung für die Ausgabenentwicklung geprüft werden können. Die Analyse der Menge der Behandlungsfälle und der pro Behandlungsfall erbrachten Leistungen sowie der Preise auf den verschiedenen Teilmärkten im Gesundheitswesen gehört zu den zentralen Aufgaben einer nur in Ansätzen vorhandenen, jedoch dringend erforderlichen ökonomischen Durchdringung des Gesundheitswesens (Gesundheitsökonomik). Die Gesundheitsausgaben stehen im Vordergrund der gesundheitspolitischen Diskussion. Aus allokativer Sicht geben Höhe und Struktur Auskunft über die verwendeten Ressourcen im Gesundheitswesen. Für distributive Zwecke lassen sich die vielfältigen Verteilungswirkungen innerhalb der Solidargemeinschaft ermitteln. Unter stabilitätsorientierten Aspekten stehen die Gesundheitsausgaben als Beschäftigungsund Wachstumsfaktor im Vordergrund. Literatur: Schieber, G.J., Poullier, J.P. (1991). Maxwell, R.J. (1981)



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