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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Investitionsrechnung

Zu Grunde liegt die Entscheidung, Geld in die Vergrößerung des Anlagevermögens zu investieren. In diesem Wort steckt das lateinische vestis = das Kleid drin. Investieren heißt also: Geld hernehmen und einkleiden in Gegenstände.

Da es sich um in der Regel eine Mehrjahresrechnung handelt, ist Geld von heute, das man für die Investition ausgeben muß, mit Geld zu vergleichen, das später erst kommt aus dem mit der Investition bewirkten neuen Verfahren. Also sind die Geldflüsse/Cash-Flows der späteren Jahre auf den Entscheidungszeitpunkt abzuzinsen. Nimmt man einen Ziel-Zinssatz - einen Kalkulationszins oder Weighted Average Capital Cost-Satz -, so ergibt sich bei der Abzinsung ein Gegenwartswert oder Discounted Cash Flow, der mit der Investitionsauszahlung zu vergleichen ist. Die dabei herauskommende Differenz wird als Kapitalwert bezeichnet. Dividiert man den Kapitalwert als Betrag durch die Investitionsauszahlung, entsteht der Kapitalwert-Koeffizient. Dies ist nötig, weil die Höhe der Investitionen unterschiedlich ist; die Investitionsanträge aber in einer solchen Kennzahl in eine Rangreihe gebracht werden sollen. Wer in diesem Kapitalwertkoeffizienten eine hohe Position hält als Projekt, erhält am ehesten eine Zuteilung der knappen finanziellen Ressourcen.

Erhöht man den Kalkulationszins so lange, bis bei der Abzinsung als Discounted Cash Flow genau die Investitionsauszahlung herauskommt, so ergibt sich der interne Zinsfuß - die internal rate of return (irr). Bei ihr ist der Kapitalwert gleich null.

Eine andere Kennzahl in der Investitionsrechnung ist die Pay Back Periode. Sie ist zu ermitteln durch die Investitionsauszahlung, dividiert durch den durchschnittlichen Cash-Flow pro Jahr. Die Pay Back Zeit läßt das Risiko der Investition beurteilen. Man könnte auch ein Abtrageschema machen, um auf diese Art und Weise das Jahr zu bestimmen, in dem die Investitionsauszahlung im Entscheidungsjahr (t0) zurückgezahlt ist.

Auch die Investitionsauszahlung kann sich in einer Reihe über mehrere Jahre erstrecken. Dies ist dann der Fall, wenn man bei Investitionen Ausbaustufen hat oder auch wenn die Investition darin besteht, ein neues Produkt aufs Gleis zu setzen. Dann ist auch die Veränderung des Umlaufvermögens einzubeziehen. In diesem Fall würde der Verfasser vorschlagen, mit einem Geldmarktzins einen Gegenwartswert der Investitionsauszahlungsreihe im Jahr t0 herzustellen. Diese Rechnung enthielte die Prämisse, daß der projektführende Managementbereich beim Zentralressort Finanzen einen Geldbetrag beantragt, der um das niedriger sein kann, was durch eine Interimsanlage auf einem z.B. Festgeldkonto als Zins und Zinseszins verdient werden kann. Auch wenn man sich tatsächlich nicht so verhält, könnte so gerechnet werden. Das eröffnet überdies die Überlegung, eine Reihe von Forschungsauszahlungen auch als eine Investition zu begreifen und in einem Betrag auf das Entscheidungsjahr abgezinst auszuweisen. Dann können auch Investitionsprojekte in die Sachanlagen mit solchen in die Innovationskraft bei Produkten und Märkten gegeneinander antreten.



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