Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Kapitalismus, ungleichmäßige ökonomische Entwicklung des

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Die auf dem kapitalistischen Privateigentum, der Konkurrenz und der Anarchie der Produktion beruhende Unvermeidlichkeit der ungleichen Entwicklung der einzelnen Unternehmen, Monopole, Industriezweige, Länder oder Regionen. Die ungleiche Entwicklung entspringt dem spontenen Charakter des gesamtgesellschaftlichen kapitalistischen Reproduktionsprozesses. der unterschiedlichen Akkumulation der einzelnen Unternehmen und dem unterschiedlichen Kapital-verwertungsgrad. Während sich der Kapitalismus der freien Konkurrenz in den einzelnen Ländern mehr oder minder zügig entwickelte und auf bis dahin noch nicht eroberte Territorien ausbreiten konnte, ist seine Ausdehnung im Monopolkapitalismus nur auf Kosten der konkurrierenden Rivalen möglich. Das hohe Entwicklungsniveau der Technik schuf für die Länder, die sich erst Ende der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jh. stärker ökonomisch entwickelten, die Voraussetzungen, um die bisher mächtigsten Rivalen schnell und sprunghaft einzuholen. Die Länder, die später als die anderen den Weg der kapitalistischen Entwicklung beschritten, konnten die fertigen Ergebnisse des technischen Fortschritts im Hinblick auf die Entwicklung moderner Maschinen und Produktionsmethoden ausnutzen. Die bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts mächtigsten kapitalistischen Länder, Großbritannien und Frankreich, wurden von den vorwärtsdrängenden Ländern Deutschland und USA rasch eingeholt und auf verschiedenen Gebieten überholt. Die Neuaufteilung der Märkte wurde notwendig und führte zu imperialistischen Kriegen rund um den Erdball. Nach 1945 konnten gerade die Länder. deren Produktion durch den Krieg teiweise zerstört worden war, diese radikal erneuern und dadurch auf dem Weltmarkt als Konkurrenz auftreten, z.B. die Bundesrepublik Deutschland. Heute ist die Kluft zwischen den reichen Industrieländern und den „armen“ Ländern und die ökonomische, politische und militärische Macht von wenigen Industriestaaten so gewaltig, dass nur wenige Länder die Chance haben, ihren mächtigen Konkurrenten zu schaden oder sie gar zu überholen. Die ungleichmäßige Entwicklung findet innerhalb der Machtzentren und zwischen den Machtzentren statt. Die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung hat zu drei großen konkurrierenden ökonomischen Zentren geführt: USA, Westeuropa und Japan, wobei innerhalb Europas die Konkurrenz die Einigung immer wieder stört und vor allem die Bundesrepublik Deutschland mit seinen ökonomischen und politischen Potenzen nach stärkerer Hegemonie drängt. Trotz aller Internationaliserung, gegenseitigen Abhängigkeiten, Koordinierung und der internationalen Monopolisierung, ist die ökonomische und politische Konkurrenz weiter Ursache von Handelskriegen, Kapitalexportoffensiven und von ökonomischen und politischen Krisen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Kapitalismus, staatsmonopolistischer
 
Kapitalismuskritik
 
Weitere Begriffe : bürgschaftsähnliche Personalsicherheiten | Löschungen im Deckungsregister | SwapWire
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.