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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Karl Marx

Karl Heinrich Marx, ein deutscher Philosoph, Nationalökonom und Sozialkritiker. Marx ist der Begründer des Marxismus. Er wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, lebte und arbeitete in Köln, Paris und Brüssel und starb am 14. März 1883 in London. Aus seinen Theorien entwickelte sich eine politischen Ideologie, die weltweite Bedeutung erlangte und zur Rechtfertigung kommunistischer Diktaturen diente.

Marx studierte in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften und Philosophie und promovierte 1841 in Jena. 1842-43 war er in Köln zunächst Mitarbeiter und dann Chefredakteur der liberalen und oppositionellen "Rheinischen Zeitung". Als sie verboten wurde, emigrierte Marx nach Paris. Nachdem er wegen seiner politischen Betätigungen aus Frankreich ausgewiesen worden war, lebte er von 1845 bis 1848 in Brüssel. Nach der Revolution in Deutschland kehrte er 1848 dorthin zurück und war bis 1849 wieder Chefredakteur der "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln. Nachdem er 1849 wieder aus politischen Gründen emigrieren musste, lebte er bis zu seinem Tod in London. Dort ist er auch begraben.

Zusammen mit Friedrich Engels entwickelte Marx eine materialistische Geschichtsauffassung. Er trat 1847 dem Bund der Kommunisten bei und schrieb für sie zusammen mit Engels 1848 das "Manifest der kommunistischen Partei" (Kommunistisches Manifest). Darin wurde die Revolution des Proletariats als Folge einer zwangsläufigen historischen Gesetzmäßgkeit dargestellt. Die Möglichkeit einer evolutionären Entwicklung zog Marx nicht in Betracht. Seine wichtigsten Werke sind "Zur Kritik der politischen Ökonomie" und "Das Kapital". 1864 war Marx an führender Stelle an der Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation beteiligt. Auch auf die deutsche Sozialdemokratie nahm er als Berater führender Persönlichkeiten und durch seine Schrift "Kritik des Gothaer Programms" (1875) starken Einfluss.

Die politische Bedeutung der marxistischen Ideen wurde erst nach dem Tod von Marx deutlich. Seine Geschichtsphilosophie und die darauf aufbauende volkswirtschaftliche Lehren wurden von Revolutionären wie Lenin und Diktatoren wie Stalin aufgegriffen und in ihrem Sinne gedeutet und weiterentwickelt. Dies gilt unter anderem für die zentral gelenkte Planwirtschaft, über die Karl Marx keine konkreten Aussagen gemacht hat.

Die marxistischen Vorstellungen prägten die Programme vieler sozialistischer und aller kommunistischen Parteien und wurden zur herrschenden Ideologie in der Sowjetunion und ihren Satelliten, sowie in China, Nordkorea, Vietnam, Kuba und anderen von Kommunisten und Sozialisten beherrschten Staaten. Sie beriefen sich in der Zeit der politischen, ökonomischen und militärischen Auseinandersetzung mit den nach ihrer Ansicht vom Kapitalismus beherrschten Staaten auf den von Marx begründeten "wissenschaftlichen Sozialismus" und den daraus entwickelten Marxismus-Leninismus. Doch auch zwischen den sozialistischen Staaten und bei internen Machtkämpfen kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen über die richtige Auslegung seiner Lehre.

Auch außerhalb der sozialistischen Diktaturen haben die Theorien von Karl Marx viele Politiker, Sozialreformer und Sozialwissenschaftler, die Anhänger der Arbeiterbewegung sowie das Denken politisch aktiver Intellektueller über viele Jahrzehnte stark beeinflusst. Dies gilt vor allem für seine Geschichtsdeutung, den dialektischen Materialismus und seine Kritik am Kapitalismus. Außerhalb der von der von Kommunisten beherrschten Staaten blieb der Einfluss der ökonomischen Theorien von Marx auf die Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften dagegen gering. Abgesehen von der rein sozialistischen Literatur und den engen Zirkeln marxistisch geprägter Ökonomen wurde seine Lehre nicht als geeignetes Instrument zur Erklärung der modernen Wirtschaft und der sozialen Entwicklung betrachtet.



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