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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Regulationstheorie

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: (Regulieren: regeln, ausgleichen) Theoretischer Ansatz, die gesellschaftliche Entwicklung durch die Regulationsweise (die Anordnung von Verhaltensmuster und Institutionen) zu erklären. Mit vier Grundthesen (Alain Lipitz) unterscheidet die Regulationstheorie verschiedene Entwicklungsmodelle der Gesellschaft: a) Die Gesellschaft ist ein Netzwerk von sozialen Verhältnissen. b) Jedes dieser sozialen Verhältnisse ist widersprüchlich, weshalb es nicht leicht ist, in diesem Netzwerk sozialer Verhältnisse zu leben, z.B. Macht, Lohnverhältnis. Deshalb ist die Krise Normalität. c) Es gibt lange Zeitphasen, in denen alles läuft und der Kapitalismus sich auf stabile Weise reproduziert. Solche ein dauerhaftes System ist ein Akkumulationsregime. d) Damit dieses Akkumulationsregime zustande kommt, müssen die individuellen Erwartungen und Verhaltensweisen so gestaltet sein, dass sie mit den Erfordernissen jedes einzelnen Akkumulationsregimes übereinstimmen. Es gibt zwei Aspekte in diesem Prozess. Der eine Aspekt ist die Gewohnheit, eine bestimmte Bereitschaft in den Köpfen der Individuen, nach den Spielregeln zu spielen. Der zweite Aspekt arbeitet über eine Reihe von flexiblen Institutionen. Die Anordnung solcher Verhaltensmuster und Instutionen wird als Regulationsweise bezeichnet. >Fordisinus, >Kapitalismus, >Transformationsprozess In der Wirtschaftssoziologie: \'nichtlineare\' Theorie der kapitalistischen Entwicklung (Vertreter: M. Aglietta, Regulationstheorie Boyer, A. Lipietz, J. Hirsch u. Regulationstheorie Roth u.a.), die sich gegen die Auffassung des traditionellen Marxismus wendet, die Geschichte als gesetzmässige Entfaltung einer in der ökonomischen Kernstruktur der kapitalistischen Produktionsweise angelegten \'Logik\' zu denken und das komplexe Gefüge der Gesellschaft auf ein simples Basis-Überbau- Modell zu reduzieren. Stattdessen wird die Geschichte des Kapitalismus als Abfolge spezifischer gesellschaftlicher Formationen gedacht (Fordismus, Postfordismus), die sich auf der Basis einer gleichbleibenden Grundstruktur (Privatproduktion, Lohnarbeit, warentauschvermittelte Aneignung des Mehrprodukts) in ihren Produktionsund Ausbeutungsformen, den Klassenverhältnissen sowie dem Charakter des Staates und der politischen Herrschaft wesentlich unterscheiden. Im Mittelpunkt der Regulationstheorie stehen diejenigen strukturellen Formen und institutionellen Mechanismen, die erst eine kontinuierliche Reproduktion und Stabilität der ökonomischen Basisstrukturen gewährleisten.



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