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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Sozialismus und Kommunismus

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Seit Jahrtausenden träumen Menschen von einer neuen, besseren Gesellschaft, wo soziale Gleichheit, Frieden und Wohlstand für alle garantiert sind. Es gab in der Geschichte viele Kämpfe, Revolutionen und Versuche zur Verwirklichung diese Utopien. Vom Spartakusaufstand der Sklaven in Italien bis zu den Arbeiterinnenkämpfen im 19. Jahrhundert. Der ersten realen Versuche, die zeitweise erfolgreich waren, waren die Revolutionen und Räterepubliken Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa. Die Russische Revolution 1918, der (Ausbau) des „Sozialistischen Lagers“ nach 1945 und die wachsenden Befreiungsbewegungen auf allen größeren Kontinenten zeigen, dass es weltweit Bewegungen für Alternativen zum Kapitalismus gibt, häufig mit sozialistischen Zielsetzungen. Sozialismus ist die Bezeichnung für eine auf dem Gemeineigentum an den Produktionsmitteln beruhenden Gesellschaftsordnung ohne Ausbeutung von Menschen durch ihre Mitmenschen. Vorbereitet durch den politischen Zusammenschluß der Arbeiterinnenklasse und anderer Schichten (Bündnis) und ihren Kampf zum Sturz der kapitalistischen Gesellschaft, wird er verwirklicht durch die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln sowie die Übernahme der Staatsgewalt im Namen und im Interesse der Arbeiterinnenklasse („Diktatur des Proletariats“). Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsformation/Produktionsweise, die nach der ersten Etappe des Sozialismus den Klassenantagonismus durch die Überwindung des Kapitalismus aufhebt und die klassenlose Gesellschaft realisiert, sie weiter ausprägt, entwickelt und somit den Beginn einer Menschheitsentwicklung nach der Überwindung der Klassenspaltung ermöglicht. Kommunismus ist die Bezeichnung für das Ideal brüderlichen Zusammenlebens freier und gleicher Menschen in einer Welt ohne Ausbeutung und Krieg. Als Sehnsucht der Menschheit so alt wie ihre Spaltung in die arbeitende und die besitzende Klasse, zielt er auf die Wiederherstellung der verlorenen menschlichen „Urgemeinschaft“ auf höherer Entwicklungsstufe durch die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmittel (klassenlose Gesellschaft). Die Klassiker des Marxismus haben nicht sehr viele Theorien über die Ökonomie des Sozialismus/Kommunismus veröffentlicht. Doch wir können heute die Ökonomie des „realen” Sozialismus untersuchen und beurteilen. Die ehemals „realsozialistischen“ Staaten haben sich in der Ökonomie auf den Theorien von Karl Marx und deren „schöpferischen Weiterentwicklung“ berufen. Die ökonomischen Günde für das Scheitern des realen Sozialismus sind noch nicht vollständig analysiert und verarbeitet. Für die Weiterentwicklung der marxistischen politischen Ökonomie ist dies notwendig, denn die grundsätzliche Kritik des Kapitalismus beinhaltet auch die Forderung nach einer Alternative, dem Sozialismus.



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