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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Vinkulierte Namensaktien

Eine vinkulierte Namensaktie ist eine spezielle Form der Namensaktie: Bei der Übertragung der Aktie auf einen anderen Aktionär muss der Vorstand der Aktiengesellschaft seine Zustimmung geben. Der Nachteil der vinkulierten Namensaktien liegt in der relativ schweren Handelbarkeit der Aktie, da vor jedem Verkauf die Zustimmung der Gesellschaft eingeholt werden muss. Vorteil für das Unternehmen ist, dass bekannt ist, welcher Aktionär wie viel des Grundkapitals hält und eine feindliche Übernahme der Gesellschaft kaum möglich ist. Vinkulierte Namensaktien sind in Deutschland sehr selten.

Vinkulierte Namensaktien beinhalten alle Aktionärsrechte. So wie bei normalen Namensaktien wird jeder Anteilseigner in das Aktionärsbuch der Gesellschaft eingetragen. Sein Verfügungsrecht ist aber in einem Punkt eingeschränkt: Der Aktionär kann seine Anteile nicht einfach an einen anderen Investor verkaufen und übertragen. Er benötigt dazu die Zustimmung des Vorstands der Gesellschaft. Vinkulierte Namensaktien sind eine in Deutschland relativ selten Form der Namensaktie.

Für Aktiengesellschaften ist die Ausgabe von vinkulierten Namensaktien deshalb von Vorteil, weil eine feindliche Übernahme der Gesellschaft kaum oder gar nicht möglich ist, da der Vorstand grundsätzlich die Zustimmung zur Übertragung geben muss. Ein weiterer Grund, der vor allem für Familienunternehmen von Relevanz sein kann, ist der Schutz vor "Überfremdung" des Aktionärskreises. Familienunternehmen möchten oftmals wissen, wer ihre Eigenkapitalpartner sind oder sich aussuchen können, wer in den Aktionärskreis aufgenommen wird und wer nicht.

Teilweise sieht die Satzung von Aktiengesellschaften, die vinkulierte Namensaktien ausgeben, ausdrücklich die Gründe vor, in denen die Zustimmung auf Übertragung auf einen anderen Aktionär verweigert werden kann oder muss. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass kein Verkauf an Konkurrenten erfolgen darf.

Für den Aktionär hat die Anlage in vinkulierte Namensaktien den Nachteil, dass sie nur schwer handelbar sind, ihre Fungibilität also stark eingeschränkt ist. Durch neue Abwicklungsformen (Einsatz der Elektronik) an der Börse hat sich dieser Nachteil zwar reduziert, trotzdem gelten vinkulierte Namensaktien eher als Exoten unter den Aktien und kommen in Deutschland nur sehr selten vor.



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