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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Werkszeitung

Als Mitarbeiter- oder Werkszeitung werden Publikationen im Zeitungs- oder Zeitschriftenformat bezeichnet, die von einem Unternehmen oder einer Gruppe von Firmen für ihre Mitarbeiter herausgegeben und in der Regel kostenlos an die Beschäftigten abgegeben werden. Sie dienen vor allem der innerbetrieblichen Kommunikation, informieren aber auch über Themen, die für die Arbeitnehmer allgemein von Bedeutung sind oder der Unterhaltung dienen.

Mitarbeiterzeitungen sind eines der wichtigsten Instrumente der innerbetrieblichen Kommunikation und Werbung. Oft werden sie auch zur Kommunikation mit den in der Nachbarschaft der Betriebe lebenden Menschen genutzt. Manche Unternehmen verschicken ihre Werkszeitungen zudem an Kunden und Lieferanten oder die regionalen Zeitungen. Manche Unternehmen versenden sie an die Privatadresse, um so auch die Angehörigen der Mitarbeiter zu erreichen. Pensionären oder Kranken wird die Werkzeitschrift ebenfalls oft zugeschickt.

Auch wenn es schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in einigen fortschrittlichen Unternehmen derartige Publikationen gab, so haben sie sich doch erst seit den 50er Jahren in großer Zahl verbreitet. Herausgeber der Werkszeitungen ist in der Regel der Arbeitgeber. Vielfach hat auch der Betriebsrat die Möglichkeit, die Arbeitnehmer mit Hilfe der Werkszeitungen über seine Arbeit zu informieren. Das hängt davon ab, ob Unternehmensleitung und Betriebsrat partnerschaftlich zusammenarbeiten oder auf Konfrontationskurs sind. Meist wird auch den Betriebsangehörigen die Gelegenheit gegeben, sich in Leserbriefen oder eigenen Artikeln zu Vorgängen im Unternehmen zu äußern, Kritik zu üben oder Vorschläge zu machen. Insofern hat die Werkszeitung auch "Ventilfunktion" und informiert die Führungskräfte über Wünsche und Probleme der Mitarbeiter.

Wichtigste Funktionen der Werkszeitung: Sie sollen das Interesse der Mitarbeiter an ihrem Betrieb wecken, sie über Produkte, Produktionsbereiche und Verfahren informieren, die sie nicht aus eigener Anschauung kennen. Dadurch können diese Publikationen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Sie sind ein Instrument der Integration und Motivation. Sie dienen meist auch dazu, die Beschäftigten im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes auf richtiges Verhalten am Arbeitsplatz aufmerksam zu machen und das Verständnis für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu fördern.

Weitere Themen sind in der Regel: Allgemeine und Branchenkonjunktur sowie die wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmens, Information über Innovationen und Erfolge auf in und ausländischen Märkten. Daneben haben viele Betriebszeitungen unterhaltende Elemente, verbreiten Ratschläge für Hobby, Haus und Garten, geben Tipps zu gesunder Ernährung. Beliebte Themen sind auch Reportagen über Freizeitaktivitäten von Betriebsangehörigen: Sport- und Laienspielgruppen, Orchester, Chor, Kleingärtner und Hobbies.

Wenn ein Unternehmen wegen seiner Produkte und Produktionsverfahren im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik steht dienen Werkszeitschriften oft auch dazu, die Mitarbeiter mit Argumentationshilfen zu versorgen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Sie sollen so dazu beitragen, dass die Arbeitnehmer ihr Unternehmen aufgrund ausreichender Kenntnisse in der Öffentlichkeit sachkundig vertreten und positiv darstellen können.

Große Unternehmen können sich eine eigene Redaktion für die Mitarbeiterzeitung leisten. Oft wird sie aber in Nebenarbeit gestaltet. Bei vielen Firmen sind dafür Abteilungen verantwortlich, die gleichzeitig andere Aufgaben haben. Meist ist es die Personalabteilung oder der Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Viele kleine und mittlere Firmen beziehen ihre Mitarbeiterzeitschrift von Fachverlagen oder lassen sie durch freie Journalisten und Graphiker gestalten. In anderen Fällen werden "Wirtschaftszeitungen" für Betriebe bestimmter Branchen herausgegeben.



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