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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Aktienanleihen

Bei Aktienanleihen oder Anleihen mit Aktienandienungsrecht handelt es sich um hochverzinste Anleihen, bei denen die Bank das Recht hat, bei Fälligkeit entweder den nominalen Anleihebetrag zurück zu zahlen oder dem Anleger statt dessen eine bestimmte Zahl an Aktien zu vorher festgelegten Bedingungen zu übertragen. Die Aktie, die statt Geld zur Rückzahlung verwendet werden kann, wird in den Anleihebedingungen festgelegt. Die Bank, die die Anleihe ausgibt, geht kein Risiko ein. Der Kunde dagegen kann unter dem Strich trotz der "Traumzinsen" erhebliche Verluste machen.

Bei Aktienanleihen, die es erst seit 1998 auf dem deutschen Markt gibt, locken die emittierenden Banken mit Zinsen, die weit höher sind, als der zur Zeit übliche Marktzins. Zinssätze von zwölf oder 16 Prozent sind keineswegs ungewöhnlich.

Auf den ersten Blick sind Aktienanleihen ganz normale Anleihen: Sie lauten auf einen bestimmten Nominalbetrag, werden an der Börse zum jeweiligen Tageskurs gehandelt, haben vorher festgelegte Zinszahlungstermine und werden zu einem in den Anleihebedingungen festgelegten Tag eingelöst. Ungewöhnlich ist nur der hohe Zinssatz und das Recht der ausgebenden Bank, die Rückzahlung wahlweise in bar oder durch Hergabe einer vorher festgelegten Zahl von Aktien zu leisten. Das gibt ihr die Möglichkeit, die für sie jeweils günstigere Variante zu wählen.

Der Zeichner der Anleihe erhält also maximal den Nominalbetrag der Anleihe plus der während der Laufzeit fälligen Zinsen. Bei einem ungünstigen Kursverlauf dagegen werden ihm die Aktien ins Depot gelegt. Bei einem Verkauf an der Börse zum Zeitpunkt der Rückzahlung kann dies bedeuten, dass dabei ein Verlust herauskommt, der die Zinsen übersteigt (Beispiel).

Mit Aktienanleihen lassen sich dann Anlageerfolge erzielen, wenn die Marktzinsen niedrig sind und die Aktienkurse sich nur wenig bewegen, sich also während der Laufzeit der Anleihe "seitwärts" entwickeln. Ansonsten gilt: Fällt der Kurs der zu Grunde liegenden Aktie, verliert der Anleger Geld. Steigt der Kurs der Aktie entgeht ihm ein Teil des Gewinns.

Eine Variante der Aktienanleihen liegt darin, dass für die Rückzahlung (sofern sie nicht in bar erfolgt) zwischen zwei Varianten gewählt werden kann. Es kann zum Beispiel entweder eine VW- oder eine Lufthansa-Aktie sein. Die Wahl hat aber nicht der Anleger, sondern die Bank. Und die wird unter den drei Möglichkeiten immer diejenige wählen, die für sie am günstigsten ist. Gewinnmöglichkeiten bestehen allerdings für spekulative Anleger, die eine Aktienanleihe nicht bei der Ausgabe erwerben, sondern später an der Börse. Wenn sich nämlich der Kurs der zu Grunde liegenden Aktie (oder bei Doppelanleihen der schwächsten Aktie) während der Laufzeitzeit ungünstig entwickelt, kann sich der Kauf lohnen, wenn der Anleger mit einer Kurserholung rechnet. Denn dann winkt tatsächlich eine Super-Verzinsung.



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