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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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internationales Emissionskonsortium, -Syndikat

Konsortium (-Syndikat), das sich am internationalen Kapital- bzw. Anleihemarkt bildet. Für die Emission aller Effektenarten durch internationale Bankenkonsortien ist ein Emissionsverfahren charakteristisch, das angelsächsischem Muster folgt und vom traditionellen in Deutschland u.a. kontinentaleuropäischen Ländern bekannten Muster abweicht. Zwar dominiert auch hier die Fremdemission, jedoch ist das kombinierte Übernahme- und Begebungskonsortium nicht gebräuchlich, da die diesen Markt beherrschenden vor allem US-Investmentbanks und Wertpapierhäuser meist nicht über ein Absatzsystem von der Leistungsfähigkeit kontinentaleuropäischer Universalbanken verfügen. Daher dominiert traditionell das Firmcommitment-Underwriting. Auch im internationalen Emissionsgeschäft gibt es Konsortien besonderer Güteklasse, deren Mitgliedschaft von den Banken als besonderes Privileg angesehen wird (z. B. Emissionskonsortien für supranationale Institutionen wie Weltbank). Emissionskonsortien zur Platzierung von Titeln werden auch von an Offshoreplätzen domizilierenden Finanzierungsgesellschaften internationaler Banken oder Unternehmen gebildet. Derartige Emissionen stehen unter Garantie der Muttergesellschaft des Emittenten. Qualität und Erfahrung einer Konsortialbank zeigen sich in der Marktnähe ihrer Konditionen für emissionswillige Kunden. Hierzu bedarf es neben profunden Kenntnissen der Märkte auch schneller Entscheidungsfindung, da sich die Bedingungen der Geld- und Kapitalmärkte oft in kurzer Frist nachhaltig ändern können. Der Wettbewerb im internationalen Emissionsgeschäft hat zu oft aggressivem Pricing - insb. von neu in den Markt eintretenden Banken - und zum Trend zu Boughtdeals - Übernahme der gesamten Emission zu festen Konditionen durch den Konsortialführer vor der Syndizierung - geführt. Falsche Einschätzung der Marktlage kann bei zu hohem Emissionskurs daher die fatale Folge haben, dass Konsortialführer bzw. Underwriter das gesamte Emissionsvolumen wegen Unplatzierbarkeit in ihre eigenen Bücher nehmen und entspr. Abschreibungen vornehmen müssen. Die Struktur eines internationalen Bankenkonsortiums ist auch abhängig von der vorgesehenen Platzierungsart. So ist - wie im nationalen Bereich -zwischen Privatplatzierung (Privateplacement) und öffentlich aufgelegten Emissionen (Publicplacement) zu unterscheiden: internationales Emissionskonsortium, -Syndikat Ggs. z. öffentlichen Platzierung wird bei Privatplatzierung oft auf Underwriters und Sellingbanks verzichtet (teilw. werden auch Konsortien, die zwar keine Underwriting-, aber eine Sellinggroup aufweisen, als Privatplatzierung bez.). Identisch garantieren die wenigen Banken der Managementgroup in beiden Fällen die Übernahme des gesamten Emissionsbetrags, den sie - ohne öffentliche Ankündigung - bei wenigen ausgewählten, meist institutionellen Anlegern platzieren. Angesichts der begrenzten Zahl involvierter Banken wird diese Kon-sortialmethode - in Analogie zum Konsortialkredit - auch als Clubdeal bez.



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