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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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NAFTA

Das North America Free Trade Agreement (NAFTA) bildet zwischen Kanada, den USA und Mexiko die größte Freihandelszone der Welt. Ziel ist die Bildung einer Freihandelszone, die den Abbau von Handelszöllen im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO) vorsieht.

Das North America Free Trade Agreement (NAFTA) trat am 1. Januar 1994 in Kraft. Abgeschlossen wurde der Vertrag bereits 1992. Damit bilden Kanada, die USA und Mexiko eine Freihandelszone. Mit NAFTA sollen bis 2007 die Zollbarrieren zwischen den drei Ländern für Waren und Dienstleistungen abgebaut werden, was von der NAFTA-Kommission geleitet wird. NAFTA verbindet 360 Millionen kanadische, US-amerikanische und mexikanische Menschen, die auf einer Fläche von 21 Millionen Quadratkilometern jährlich mehr als 6.000 Milliarden US-Dollar Sozialprodukt erwirtschaften. Es ist die größte Freihandelszone der Welt neben dem Europäischen Wirtschaftsraum EWR. Jeder Staat kann nach einer sechsmonatigen Kündigungsfrist wieder ausscheiden.

Eine Freizügigkeit von Arbeitnehmern ist, anders als in der Europäischen Union (EU), nicht vorgesehen. Auch die jeweilige Währungs-, Außen- und Verteidigungspolitik der Staaten bleibt von NAFTA unberührt. Erklärtes Ziel von NAFTA ist es, den Handel und die Investitionen unter den drei beteiligten Ländern zu steigern. Kanada war schon seit langem größter Handelspartner der USA. Mexiko gelang es in den ersten fünf Jahren von NAFTA, Japan als zweitgrößten Handelspartner der Vereinigten Staaten abzulösen. Das Handelsvolumen zwischen Mexiko und den USA hat sich seit Inkrafttreten von NAFTA mehr als verdoppelt. Im NAFTA-Verbund gelang es Mexiko relativ schnell, seine Währungsturbulenzen 1995 zu überwinden. Neben dem Handel wurde auch die so genannte Maquiladora-Industrie beflügelt. Maquiladora sind US-amerikanische Fabriken in Mexiko, die zum Teil seit den 60er Jahren aufgebaut und damals schon von Zöllen weitgehend befreit wurden. Sie dienen maßgeblich der Industrialisierung Mexikos.

Die NAFTA hat ein Sekretariat mit Sitz in Washington, D.C.; zusätzlich noch Sitze in Ottawa und Mexiko City. Zur Verwirklichung der Ziele sind unter anderem vorgesehen:

1.    Zollabbau in Landwirtschaft und Industrie.

2.    Abbau der Handelsbarrieren für Textilien und Bekleidung.

3.    Regeln zum Schutz geistigen Eigentums.

NAFTA verbindet zwei Industriestaaten mit einem Schwellenland. Daher ist das Handelsabkommen in den USA und Kanada vor allem unter Gewerkschaftern sehr umstritten. So übten in den neunziger Jahren die Gewerkschaften in den USA erfolgreich Druck auf die demokratische Partei aus, die dem von ihr gestellten Präsidenten Clinton ein Mandat für weitere Handelsabkommen mehrmals verweigerte. Sie sehen ihre sozialen Standards und Arbeitsplätze durch die billigere Konkurrenz in Mexiko in Gefahr. Auch Umweltschützer befürchten eine Anpassung an das niedrigere Umweltschutzniveau in Mexiko.



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NAFTA - (North Atlantic Free Trade Agreement)
 
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