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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Private Rentenversicherung

Private Rentenversicherungen bieten ihren Versicherten eine private Rente als Ergänzung oder gar Alternative zur gesetzlichen Rente. Für Versicherer ist die private Rentenversicherung eines der größten Wachstumsfelder.

Weil das Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung weiter sinkt, machen sich immer mehr Bundesbürger Sorgen um die finanzielle Vorsorge fürs Alter. Die Versorgungslücke wird bei den meisten immer größer. Viele entscheiden sich darum für eine private Rentenversicherung, um ihre gesetzliche Rente aufzustocken. Der Staat fördert die private Rente mit Steuervorteilen oder Zuschlägen, hauptsächlich in dem staatlich favorisierten Produkt der Riester-Rente.

Die Beiträge zur privaten Rentenversicherung können entweder kontinuierlich oder als Einmalbeitrag gezahlt werden. Die Leistungen werden in der Regel als Altersrente auf Lebenszeit gezahlt. Darüber hinaus gibt es eine Fülle von Angeboten, die sich meist weitaus stärker voneinander unterscheiden in anderen Versicherungssparten. Weitere Unterschiede gibt es bei den Leistungen im Todesfall und im Erlebensfall, den Möglichkeiten zum Rückkauf und etwaigen Zusatzleistungen (etwa für den Pflegefall).

Ein gutes Geschäft mit einer privaten Rentenversicherung machen vor allem Versicherte, die älter werden als die Sterbetafeln der Versicherer es vorsehen. Wer also aufgrund seines Gesundheitszustandes und der Familiengeschichte annehmen darf, dass er länger leben wird als der Durchschnitt, sollte auf jeden Fall überlegen, ob eine private Rentenversicherung ein Teil seiner Altersvorsorge werden sollte.

Die private Rentenversicherung kann auch als Direktversicherung über den Arbeitgeber abgeschlossen werden und so zu einer Art Betriebsrente werden. Das bietet steuerliche Vorteile für den Arbeitnehmer beim Einzahlen der Beiträge.

Frauen zahlen in der Regel höhere Beiträge, da sie im Durchschnitt älter werden, die Rente an sie also über einen längeren Zeitraum bezahlt werden muss. Gerade für sie ist aber eine zusätzliche Rente besonders wichtig, da sie aus der gesetzlichen Rentenversicherung durchschnittlich weniger erhalten als Männer. Mittlerweile gibt es auch spezielle private Rentenversicherungen für Frauen, die eine flexible, den jeweiligen Lebensphasen und Einkommensverhältnissen angepasste Beitragszahlung erlauben. Versicherer, die Riester-Produkte anbieten, müssen ab 2005 Unisex-Tarife anbieten.

Private Rentenversicherungen arbeiten nach dem Kapitaldeckungsverfahren. Allerdings hatten auch die privaten Rentenversicherer die Lebenserwartung zu niedrig angesetzt, so dass sie die Renten kürzen mussten. Um diese Kürzungen zu mildern, wurden ihnen vom Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen genehmigt, einen Teil der gestiegenen Kosten auf jüngere Versicherungen umzulegen und so teilweise das Umlageverfahren einzuführen. Allerdings bleibt das Kapitaldeckungsverfahren dominierend, da nur ein Teil der Zinsen, die durch die Anlage der Versicherungsprämien der jüngeren Versicherten erzielt werden, in die bereits laufenden Renten fließen darf.



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