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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Taylorismus

Der Scientific Management-Ansatz der Organisationstheorie geht zurück auf F.W. Taylor, der ihn Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Durch wissenschaftliche Arbeitsanalyse und Arbeitssynthese (Organisation) gliederte er die in einem Fertigungsbetrieb anfallenden Arbeitsgänge in ihre Teile auf und stellte sie unter Berücksichtigung von Zeit-, Bewegungs- und Belastungsabläufen zu im Sinne der Produktivität optimalen Arbeitspensen zusammen. Hinzu kam ein leistungsorientiertes Entlohnungssystem, welches den Arbeiter dazu motivieren sollte, in einer möglichst kürzeren Arbeitszeit als bisher ein gleiches oder höheres Maß an Arbeitsleistung zu erbringen. Taylor sah darin eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, da bis dahin lange Arbeitszeiten, uneffektive Tätigkeiten und ein geringes Lohnniveau herrschten; des weiteren sollten die Arbeiter durch die Gestaltung des Arbeitsablaufs anhand der Bewegungs- und Zeitstudien einer geringeren körperlichen Belastung ausgesetzt sein. Außerdem entwickelte Taylor für die Leitung des Fertigungsbereichs das unter dem Namen »Funktionsmeistersystem« bekannt gewordene Mehrliniensystem der Organisation. Es unterscheidet sich von der Einlinien-Organisation dadurch, daß das Prinzip der Einheit der Weisungserteilung in der Person eines Vorgesetzten durchbrochen wird. Taylor setzte zur Leitung des Fertigungsbereichs nicht wie üblich einen Meister ein, sondern übertrug dessen Aufgaben auf 8 spezialisierte Meister (Funktionsmeister). Ein Arbeiter hatte somit 8 Vorgesetzte, jeweils einen für spezielle Aspekte der Produktion (z.B. Instandsetzungsmeister, Qualitätsprüfungsmeister, Zeitablaufsmeister usw.). Der Taylorismus stößt heute auf harte Kritik und war auch zu damaligen Zeiten nicht unumstritten. Er wird als Vorreiter einer mechanisierten Arbeitswelt unter alleiniger Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und unter Vernachlässigung der Menschlichkeit gesehen. Trotzdem stellte der Taylorismus Anfang des 20. Jahrhunderts eine Verbesserung der Arbeit für den Arbeiter dar. Er erlaubte ihm, von einem Existenzminimum wegzukommen und somit seine Lebensbedingungen zu verbessern. Siehe wissenschaftliche Betriebsführung



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