Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

TransFair

Der Verein TransFair wurde 1991 von kirchlichen, gewerkschaftlichen und entwicklungspolitischen Organisationen gegründet. Sein Ziel ist die Förderung des "fairen" Handels mit Ländern der Dritten Welt. Seit März 1993 wird in Deutschland "fair" gehandelter Kaffee angeboten, gekennzeichnet durch das "TransFair-Gütesiegel". Später kamen Produkte wie Tee, Kakao, Bonbons und Bananen hinzu.

Der deutsche Verein TransFair e.V. mit Sitz in Köln hat die niederländische "Max-Havelaar-Stiftung" als Vorbild. Sie begann 1988 mit einer publikumswirksamen Einführung "fair" gehandelten Kaffees. Es folgten ähnliche Aktionen in Belgien und in der Schweiz, wo "fairer" Kaffee über fünf Prozent des Kaffeeabsatzes ausmacht. Später kamen Kakao, Tee, Bonbons und 1997 Bananen aus "fairem Anbau und Handel" hinzu.

In Deutschland hatten sich zunächst rund 30 Organisationen aus dem kirchlichen, gewerkschaftlichen und entwicklungspolitischen Bereich dem Verein TransFair angeschlossen. Das TransFair-Siegel soll dem Kunden garantieren, dass zum Beispiel

  • die Kaffeepflanzer einen Mindestpreis pro amerikanischem Pfund (0,4536 kg) für ihren Arabica- oder Robusta-Rohkaffee erhalten.
  • Importeure sich verpflichten, Kaffee nur von selbstständigen Pflanzern oder deren Vereinigungen zu kaufen. Diese Lieferanten müssen in einem so genannten Produzentenregister verzeichnet sein.
  • ein Teil der Mehrerlöse für Entwicklungsprojekte verwendet wird.

Die Einhaltung dieser Kriterien wird kontrolliert. In Deutschland haben sich Importeure, Röster und Abpacker, die Kaffee mit dem TransFair-Siegel anbieten, vertraglich verpflichtet, ihre Angaben über die Importe und den Absatz von fair gehandeltem Kaffee durch unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften überprüfen zu lassen.

Ähnlich wie beim Kaffee werden auch die Bananen nur von selbstständigen Pflanzern, die sich allerdings zu Genossenschaften zusammenschließen können, angebaut. Neben den sozialen Verpflichtungen, die die Pflanzer ebenso wie bei den Kaffee-Lieferanten eingehen müssen, gehören erstmals auch ökologische Mindeststandards. So ist die Verwendung von Unkrautvernichtungsmitteln nicht erlaubt. Pestizide, die in ihrem Ursprungsland nicht erlaubt sind, sind auch hier verboten. Andere Pestizide dürfen erst nach eingehender Prüfung angewendet werden. Ziel ist die schrittweise Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in den Bananenplantagen. Allgemein wird angestrebt, gefährliche Pestizide zu vermeiden und sie durch organische Behandlungen zu ersetzen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Transeuropäisches automatisiertes EchtzeitBrutto-Express-Überweisungssystem
 
TransFair-Handel
 
Weitere Begriffe : Zahlungs- und Verrechnungssysteme, Risiken | Verbindlichkeiten, nachrangige | Rohstoffkartelle - (Rohstoffmonopole, Produzentenkartelle)
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.