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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Wuchsaktie

Aktie einer Unternehmung, der eine überdurchschnittliche Ertragskraft beigelegt wird. Auch: Wachstumsaktie. Diese Qualifikation hat zur Voraussetzung, dass die Branche, in der die Unternehmung tätig ist, ausgesprochen gute Entwicklungsmöglichkeiten besitzt. Zudem ist eine Wuchsaktie charakterisiert durch Kriterien wie: Die Unternehmung ist auf einem vielversprechenden Zukunftsgebiet tätig; Umsätze, Produktion, Vermögen und Gewinne weisen einen langfristig ansteigenden Trend auf. Ein Wuchsunternehmen sollte eine mehrjährige Periode hinter sich haben, die eindeutig als Wachstumsentwicklung identifiziert werden kann. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Kapitalanlage in einer zyklischen Situation getätigt wird. Obwohl in Einzelfällen Wuchsunternehmen auch in stationären Branchen zu finden sind, muss man die typische Wuchsunternehmung gewöhnlich in Industriezweigen suchen, die mit einer höheren Zuwachsrate wachsen als die Gesamtindustrie, die befähigt erscheinen, dieses Wachstum aufrechtzuerhalten und durch technischen Fortschritt besonders große Entwicklungsschancen bieten. Die Unternehmung sollte auf dem Markt eine Spitzenstellung einnehmen; ihre Forschungsarbeit, Produktions- und Absatzmethoden und -chancen sollten zeigen, dass ihr das Beibehalten dieser Position möglich sein wird. Das Kapital der AG sollte stets so hoch sein, dass es die Wachstumsrate bei allenfalls einem Minimum an Verwässerung des inneren Werts der Aktien aufrechterhalten kann. Die Leitung (Verwaltung) der Unternehmung muß vorsichtig, aber dynamisch, erfinderisch, leistungsfähig, dazu genügend groß sein, damit Personenwechsel keinen nachteiligen Einfluß auf die Entwicklung der Unternehmung ausüben können. Wuchsaktien werden zu höheren PER gehandelt als andere Werte. Sie bringen die Erwartung zum Ausdruck, dass bei diesen Unternehmen die außerordentlich günstige Entwicklung der bisherigen Zeit weiter anhalten wird. Unter den Wuchsaktien kann man solche mit stetigem Wachstum und solche mit zyklischem Wachstum unterscheiden: Erstere haben von der allgemeinen Konjunkturlage fast unabhängige Ertragskraft; bei letzteren unterliegen Umsätze und Erträge Schwankungen. Spekulative Wuchsaktien sind Aktien von Unternehmen, die erst vor kürzerer Zeit gegründet worden sind und sich in Bereichen betätigen, die Wachstumschancen besitzen, aber trotzdem von konjunkturellen und politischen Faktoren recht unabhängig sind. Konservative Wuchsaktien sind Wachstumstitel, die an der Börse und beim Publikum weniger häufigem Tendenz- und Beurteilungswechsel ausgesetzt sind als die spekulativen Wuchsaktien. Die Unternehmen können zwar Konjunkturschwankungen unterliegen, doch werden die Verwaltungen dem mit finanziellen und organisatorischen Maßnahmen erfolgreich begegnen. Sie haben auch breitere Produktionsprogramme als die spekulativen Wachstumsunternehmen. Aggressive Wuchsaktien sind dadurch charakterisiert, dass selbst bei verlangsamter allgemeiner Wirtschaftskonjunktur oder Branchenentwicklung nicht mit Stagnation oder Rückgang von Produktion, Absatz und Gewinn gerechnet werden muss.



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