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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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BERI-Index

BERI steht für Business Environment Risk Intelligence und dient der Erhebung von Länderrisiken. Durch den BERI-Index werden mittlerweile Risiken von 140 Ländern erhoben. Der BERI-Index setzt sich aus dem Wert des Profit-Opportunity-Recommendation-Indexes zusammen. Dieser wird durch die Summe des Operation Risk Index (ORI-Index), des Political Risk Index (PRI-Index) und des Rückzahlungs-Faktor (R-Faktor) ermittelt. Die Methode basiert auf der Durchführung von Experteninterviews. [s.a. Länderrisiken, Bewertung von] Der BERI-Index (Business Environment Risk Index) ist ein von Frederic T. Haner entwickeltes Indikatormodell zur Ermittlung des Risikowertes eines Landes (vgl. BERI, 2001). Seit 1972 wird der Index vierteljährlich für 45 Länder erstellt (vgl. Schroth, 2001, S. 108). Das BERI-Institut der University of Delaware bietet zwei verschiedene Informationsdienste an: den BERI-Index (synonym Profit Op-portunity Recommendation, POR), der den an Auslandsgeschäften interessierten Unternehmen, insbesondere Investoren als Instrument zur Beurteilung des Investitionsklimas in einem Land dient; ein Rating mit dem Namen Forecast of Country Risks for International Lenders (FORELEND), mit speziellen Länder-risikoprognosen für Kapitalgeber (vgl. Piontek, 1998, S. 492). Der BERI-Index besteht aus drei Subindi-zes, dem Operation Risk Index (ORI - Geschäftsklima), dem Political Risk Index (PRI - politische Stabilität) und dem Re-mittance und Repatriation-Factor (R-Faktor - Rückzahlungsfaktor) (vgl. Piontek, 1998, S. 492). Jeder Subindex umfasst wiederum zahlreiche Kriterien. Die Ermittlung des ORI und PRI basiert auf einem internationalen sich ständig veränderten Expertenpanel von ca. 100 Führungskräften aus Industrieunternehmen, Regierungsbehörden, Banken und Wirtschaftsinstituten, die ihnen bekannte Länder anhand von 15 pragmatisch selektierten Kriterien bewerten. Jeder Beteiligte gibt eine Einschätzung des wirtschaftlichen Risikos für fünf bis 15 Staaten über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten ab. Die Kriterien werden subjektiv mit Punktzahlen zwischen 0 (nicht akzeptabel) und 4 (außerordentlich günstig) auf einer zehntelpunktgenauen Skala bewertet. Da es sich um ein Scoring-Modell handelt, werden im nächsten Schritt die arithmetischen Mittel jeweils gewichtet und anschließend zu einem Gesamtpunktwert aufaddiert, der die Risikoklasse eines Landes angibt. Ein Punktwert von 100 spiegelt ein hervorragendes Geschäftsklima wider, während ein Wert unter 40 Punkten ein nicht mehr akzeptables Risiko darstellt (vgl. Altmann, 1993, S.722E; Dülfer, 1997, S. 235; Schroth, 2001, S. 108). Die Vorgehensweise ist in Übersicht 14 dargestellt. Der R-Faktor misst schließlich die Evaluierung der Zahlungsfähigkeit eines Landes und verweist auf das Risiko internationaler Unternehmungen (Aüjienhanddsrisiken), die ihre Erträge und ihr investiertes Kapital nicht mehr retransferieren können. Bei diesem Modell werden quantitative Daten verwendet. Die Ergebnisse der drei Indizes werden zum Zwecke der Investitionsempfehlung (Profit Opportunity Recommendation) im gleichen Verhältnis additiv zusammengefasst. Entsprechend der errechneten POR-Werte werden die Länder abschließend in eine von vier Gesamtrisikoklassen zugeordnet (vgl. Altmann, 1993, S. 722E). Die Relevanz des BERI-Index zeigt sich in dem hohen Bekanntheitsgrad und der großen Bedeutung, den er bei Banken, Versicherungen und staatlichen Institutionen erlangt hat. Schätzungen zu Folge nutzen 50 % aller japanischen, amerikanischen, deutschen, französischen und schweizerischen Industriefirmen den BERI-Index als Grundlage ihrer Direktinvestitionstätigkeit. Allerdings lässt der BERI-Index jegliche branchenspezifische Differenzierung vermissen. Er ist lediglich in der Lage, die individuelle Entscheidungsfindung allgemein zu unterstützen und ersetzt keinesfalls vertiefende branchenspezifische Analysen. Neben dem BERI-Index existieren andere Institute, die solche Länderbewertungsverfahren durchführen. Dazu gehören beispielsweise die Bf Country Ratings der Business International Corporation und der ESI-Indikator (Economic Survey International) des Ifo-Instituts, München (vgl. Dülfer, 1997, S. 235f.; Piontek, 1998, S. 492). Abkürzung für Business-Environment-Riskindex. Dient zur Kennzeichnung der Bonität von Ländern durch Angabe der Einschätzung des mit ihnen verbundenen Länderrisikos anhand einer Art Rating oder Bonitätsskala.



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