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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Creditforward

1. Abk.: CF. Zweiseitig verpflichtendes Termingeschäft, das bei Fälligkeit bei Cashsettlement unbedingten und damit i. Ggs. z. Kreditderivaten auf Optionsbasis symmetrischen Differenzausgleich zwischen dem Wert einer ausfallrisikobehafteten Forderung zum Fälligkeitszeitpunkt und dem bei Vertragsabschluss vereinbarten Basispreis beinhaltet. Bei Physicalsettlement vollzieht sich der Übergang des Underlying bzw. des resultierenden Zahlungsstroms vom Risikoverkäufer (Risk-seller, Protectionbuyer) auf den -käufer (Riskbuyer, Protec-tionseller) zum Basispreis. Bei ersterer Variante besteht somit für den CF-Käufer die Verpflichtung, evt. Wertverlust des Underlying gegenüber dem Basispreis bei Fälligkeit durch Zahlung des Differenzbetrags an den CF-Ver-käufer auszugleichen. Bei der anderen Variante verpflichtet er sich, das Underlying bzw. - wenn es als solches nicht handelbar ist - einen Anspruch auf den resultierenden Zahlungsstrom unabhängig von seinem aktuellen Wert bei Fälligkeit zum Basispreis zu kaufen. Der CF-Verkäufer verpflichtet sich bei Cashsettlement zur Differenzausgleichszahlung, wenn der Underlyingwert bei Fälligkeit über dem vereinbarten Basispreis liegt. Bei Physicalsettlement muss er das Underlying gegen Basispreiszahlung an den CF-Käufer liefern bzw. alle aus einem nicht handelbaren Underlying resultierenden Zahlungen an Letzteren abführen. Um zu gewährleisten, dass sich die Wertentwicklung des Underlying nur aus Bonitätsveränderungen und nicht aus steigenden oder sinkenden Marktzinsen ergibt, werden CF überwiegend auf variabel verzinsliche Anleihen oder Kombinationen einer festverzinslichen Anleihe mit einem Zinsswap bezogen. Neben dem bonitäts-induzierten Wertminderungsrisiko beim Underlying trägt der CF-Käufer auch das des Forderungsausfalls vor Fälligkeit. Für einen solchen Fall werden vorzeitiges Settlement - Defaultbased-Variante (mit spezifiziertem Creditevent) -oder Beibehaltung des ursprünglich Fälligkeitstermins für das Settlement (Repobasedvariante) vorgesehen. Die Übernahme des Ausfallrisikos wird für den CF-Käufer durch eine Risikoprämie des -Verkäufers entgolten, die bei Vertragsabschluss so berücksichtigt wird, dass der Basispreis niedriger als der aktuelle Underlyingwert angesetzt wird, was bewirkt, dass der Risikokäufer schon bei gleich bleibender Underlying-Wertentwicklung Differenzausgleichsanspruch hat. Fällt der Underlyingwert in der CF-Laufzeit, verringert die Risikoprämie die vom Risikokäufer zu erbringende Ausgleichszahlung, und umgekehrt. Wenn die Laufzeiten von CF und Underlying übereinstimmen, überträgt der CF-Verkäufer das Ausfallrisiko endgültig auf den -Käufer. Ist die Laufzeit des Underlying länger als die des CF, geht bei Physicalsettlement das Ausfallrisiko abschliessend auf den Risikokäufer über, während sich bei Cashsettlement für den Risikoverkäufer die Absicherung auf die Kontraktlaufzeit beschränkt, denn der Risikoverkäufer bleibt hier weiter Inhaber der dem Kontrakt zu Grunde liegenden Forderungsposition. 2. Kreditderivat der Gruppe der Creditdefault-Kreditderi-vate, bei dem ein Forward ein Vertrag über Lieferung bzw. Abnahme eines Referenzwerts (i. d. R. Anleihe) zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Alternativ zu einer Lieferung des Referenzwerts kann Ausgleichszahlung in Höhe der Differenz zwischen Basispreis und Preis zum Fälligkeitszeitpunkt vereinbart werden. Dem Forwardkäufer stehen alle aus dem Referenzwert resultierenden Zahlungsströme zu. Er übernimmt per Termin das Risiko eines partiellen oder gesamten Forderungsausfalls über ein bestimmtes Volumen des Referenzwerts zu einem bei Vertragsabschluss feststehenden Preis. Bis zum Zeitpunkt der Vertragserfüllung tragen beide Vertragsparteien Risiken aus Marktpreisschwankungen. Bei fallenden Kursen erleidet der Forwardkäufer Verlust in Höhe der Differenz von Basispreis und tatsächlichem Kurs. An gleich bleibenden oder gestiegenen Kurswerten gewinnt der Käufer, da der Marktpreis zum Ausübungszeitpunkt über dem Basispreis liegt. Zur Isolierung des Kreditrisikos schon vor Fälligkeit des Forward kann der vom Käufer zu zahlende Preis als Creditspread, den der Referenztitel über einen bestimmten Vergleichszins zahlt, spezifiziert werden.



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