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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Lagerhaltung

(engl. stockkeeping) Als Lager wird eine Ansammlung von Gütern in Form von Werkstoffen, Halbfabrikaten Zwischenprodukt), Fertigfabrikaten, Handelswaren, Maschinen oder Teilen bezeichnet. Läger können planmäßig gebildet werden oder unbeabsichtigt entstehen. Die Aufbewahrung, Pflege, Planung und Verwaltung der Gütervorräte wird als Lagerhaltung bezeichnet. Die Lagerhaltung in 4 Betrieben, Unternehmungen (Unternehmen) und anderen Institutionen wird in die Logistik eingeordnet. Eine Lagerhaltung von Gütern überbrückt die zeitliche Differenz zwischen dem Zeitpunkt des Auftretens eines Bedarfs und dem einer Produktion. Dadurch kann eine Versorgung in den Zeiten erfolgen, in denen die nachgefragten Güter nicht produziert oder beschafft (Beschaffung) werden können. Eine Voraussetzung für eine nachhaltige Lagerhaltung ist häufig die Haltbarkeit der Lagergüter. Lagerhaltung geht von wenig Verderb aus. Die Technik der Lagerung ist auf die Unterstützung der Haltbarkeit ausgelegt (Klimatisierung, Trocknung, Kühlung usw.). Die Lagerhaltung und ihre Technik ist außerdem auf niedrige Kosten ausgelegt. Dies gilt für die Bau und Ausstattungstechnik ebenso wie für die Ein und Auslagerung, Sortiereinrichtungen, Lagerinformationssysteme und weitere Einrichtungen. Vorbereitet und durchgeführt wird die Lagerhaltung durch den Einsatz der r Produktionsfaktoren Betriebsmittel, menschliche Arbeit und Betriebsstoffe. Betriebsmittel sind beispielsweise die belegten Grundstücke, die Lagergebäude und die Lagereinrichtungen. Menschliche Arbeit wird in Form der ausführenden, objektbezogenen Art eingesetzt, wenn beispielsweise Ladevorgänge, Transporte, Einlagerungen, Pflege, Reinigung, Kontrolle, Auslagerungen oder ähnliche Tätigkeiten vorgenommen werden. Menschliche Arbeit wird in dispositiver Form eingesetzt, um zu organisieren, zu planen und zu führen. Betriebsstoffe werden in der Form von Heizmaterial, Reinigungsstoffen, Energie und ähnlichen Gütern verbraucht. Der Wert dieser für die Existenz und Lagerbereitschaft eingesetzten Produktionsfaktoren stellt zum großen Teil fixe Lagerkosten (Kosten, fixe) dar. Variable Lagerkosten (Kosten, variable) verändern sich mit dem Umfang der gelagerten Güter. Diese treten für Tätigkeiten und Faktorverzehre auf, die direkt am Lagergut vorkommen. Ein bedeutender Teil der Lagerkosten besteht aus Zinskosten (Zinsen) für das im Lagergut gebundene Kapital. Die variablen Lagerkosten kL“ pro Mengeneinheit des Lagergutes der Art n ergeben sich zu.

Darin bedeuten i = kalkulatorischer Zinssatz für eine Zeiteinheit, q = Wert einer Einheit des Lagergutes der Art n, k“ = variable Kosten der Lagerhaltung für die Behandlung einer Einheit des Lagergutes der Art n. Die variablen Lagerkosten pro Einheit k, „ werden in vielen Optimierungsansätzen für die Planung der Lagerzugänge verwendet (. Optimale Bestellmenge, Grundmodell der; optimale Losgrößen, optimale Zwischenlagerbestände usw. ). Die Lagerhaltung wird vielfach von den Unternehmungen selbst durchgeführt. Zunehmend übernehmen zurzeit jedoch auch Logistik Dienstleister diese Funktion (Outsourcing der Lagerhaltung). Um eine schnelle Zugriffsmöglichkeit auf unregelmäßig verlangte Güter zu gewährleisten, richten zahlreiche Zulieferer an Standorten ihrer Kunden Konsignationsläger ein. Diese erlauben den Kunden einen schnellen Zugriff auf plötzlich benötigte Güter und den Zulieferern eine eigenständige Disposition des Nachschubs. Die Gesamtheit der grundsätz­lich-strategischen Entscheidungen darüber, ob ein Unternehmen überhaupt ein Lager unterhal­ten oder Streckenhandel betreiben soll, der ökonomisch-dispositiven Entscheidungen über den optimalen Lagerumfang und dessen Finan­zierung sowie der technisch-organisatorischen Entscheidungen über die Durchführung und Ab­wicklung der Lagerhaltung und der dafür erfor­derlichen Bauten. Die Lagerhaltung dient grundsätzlich der Ober­brückung (zeitlich und räumlich) von Diskontinu­itäten im Input-Transformation-Output-Prozess. Sie regelt den Zufluss und Abfluss von Materialien und erlaubt durch Pufferbildung die Entkoppe­lung kontinuierlich angelegter Fertigungsverfah­ren.



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