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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Nikkei-Index

Der Nikkei-Index, der eigentlich Nikkei Dow Jones Average oder Nikkei Stock Average heißt, ist ein ungewichteter Aktien-Index, der börsentäglich aus den Kursen von 225 an der Tokio Stock Exchange (TSE) notierten Aktien ermittelt wird (Basis: 16. Mai 1949 = 100). Er ist damit eine Kennzahl für die wirtschaftliche Entwicklung der wichtigsten japanischen Unternehmen. Er soll Kapitalanlegern eine Orientierungshilfe für die Tendenzen am japanischen Aktienmarkt geben.

Ziel des Nikkei-Index ist es, die ständigen Veränderungen der japanischen Börsenkurse zu systematisieren und in einer einzigen Größe zusammenfassen. Wie jeder Index spiegelt auch der Nikkei den durchschnittlichen Börsenkurs einer repräsentativen Anzahl von Aktien wider. So entstehen Zeitreihen, meist mit dem täglichen Schlussstand dieses Börsenbarometers, um die Kursentwicklung längerfristig vergleichen zu können. Der Index ist ein Kompass für den Privatanleger, an dessen Ausschlägen der eigene Anlageerfolg gemessen wird; für institutionelle Anleger ist er ein Gegner, den es zu schlagen gilt.

Alle großen Börsenplätze der Welt verwenden mittlerweile zur Beurteilung ihrer Börsentendenz Indizes. Die bekanntesten sind neben dem Deutschen Aktienindex (DAX) der Dow Jones-Index der New York Stock Exchange (NYSE), der FTSE-100 in London sowie der CAC-Index in Paris. Der Nikkei-Index ist dabei wie der Dow-Jones ein ungewichteter Index, während der deutsche DAX ein gewichteter und bereinigter Index ist. Das heißt die Tageskurse der Aktiengesellschaften werden mit dem Grundkapital gewichtet (Die Börsenkapitalisierung eines Unternehmens wird errechnet, indem man den aktuellen Kurs mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert.) Während also in Japan jedes der vertretenen Unternehmen den gleichen Einfluss auf die Entwicklung des Nikkei hat, sind im deutschen DAX Kursschwankungen der "Schwergewichte" entscheidender für den Kursverlauf als Veränderungen kleinerer Unternehmen. Doch auch in Japan gibt es gewichtete Indizes: der Nikkei 300 (seit 1993) und der alle amtlich notierten Aktien umfassende Tokio Stock Exchange Price Index (Basis: 04. Januar 1968 = 100).

Führende Aktienindizes bestimmen mittlerweile Börsengeschehen mit

Alle international führenden Aktienindizes bilden längst nicht mehr nur das Geschehen an den Börsen ab, sie bestimmen es auch mit. Besonders deutlich wird das, wenn ein Unternehmen in den Index aufgenommen und dafür ein anderes gestrichen wird. Regelmäßig spekulieren Anleger auf solche Veränderungen mit entsprechenden Gewinnen und Unternehmen für das betreffende Unternehmen. Das ist verständlich, denn bei jeder Veränderung der Zusammensetzung eines Index müssen etliche Indexfonds dies nachbilden. Da diese Fondsart weltweit auf dem Vormarsch ist und schon cirka 20 Prozent aller professionell verwalteter Vermögen passiv gemanagt werden, können Indexveränderungen ganze Aktienmärkte erschüttern - so auch in Japan.

Der Herausgeber und Erfinder des Nikkei-Index ist der Verlag und die Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun. Der Verlag ist auch der Haupt-Profiteur des Nikkei-Index, denn für jeden Future oder jede Option auf diesen Index, die an Terminbörsen gehandelt werden, müssen Gebühren an den Herausgeber abgeführt werden.



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