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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Normen

Unter Normung versteht man die einheitliche Festlegung von Maßen, Gewichten, Benennungen, Verfahren oder Qualitätsanforderungen. Dadurch soll eine rationelle Produktion in großen Mengen oder Stückzahlen ermöglicht werden. Zugleich wird erreicht, dass die Teile verschiedener Hersteller ohne langwierige und teure Nachbearbeitung zueinander passen. Dadurch lässt sich die Lagerhaltung verringern und die Beschaffung von Ersatzteilen erleichtern.

Norm ist eine technische Beschreibung oder ein anderes Dokument, das die Maße oder Beschaffenheit von Produkten, Dienstleistungen oder Qualitätsanforderungen festlegt. Diese Normen müssen jedem zugänglich sein, der sich an diese Spezifikationen halten will. In Deutschland werden Normen im Konsens aller Interessierten festgelegt. Die bekanntesten deutschen Normen sind die DIN-Normen, die von den Fachausschüssen des Deutschen Instituts für Normung (DIN) zur Vereinheitlichung von technischen Geräten, Bau- und Maschinenteilen, Werkstoffen, Gebrauchsgegenständen, Leistungen oder Verfahrensweisen formuliert werden. Dabei handelt es sich weder um Verordnungen noch um Gesetze oder Vorschriften mit bindendem Charakter. Bei den verschiedenen Arten der Normen handelt es sich immer nur um Empfehlungen, die von den betreffenden Herstellern im eigenen Interesse angewendet werden. Denn für die Wirtschaft ist es wichtig, dass die von den verschiedenen Herstellern produzierten Teile auch zusammenpassen, dass die Ersatzteilbeschaffung erleichtert und die Lagerhaltung reduziert wird.

Die DIN-Normen und das DIN-Zeichen können von jedermann verwendet werden, der die Richtlinien einhält, also auch von solche nationalen oder ausländischen Produzenten, die an ihrer Entwicklung nicht mitgewirkt haben. Wer beispielsweise Briefpapier und Umschläge herstellt und die DIN-Normen verwendet, kann sich darauf verlassen, dass die Formate aller Hersteller exakt zusammen passen.

Die Normen müssen unter Beteiligung aller interessierten Kreise festgelegt werden, einheitlich und in sich widerspruchsfrei sein. Die Festlegung muss sachbezogen und am jeweiligen Stand der Technik ausgerichtet sein. Bei ihrer Definition müssen die wirtschaftlichen Gegebenheiten und der allgemeinen Nutzen berücksichtigt werden. Festgelegt werden diese Normen von den Fachausschüssen des Instituts für Normung in Berlin.

Auch internationale oder regional entwickelte Normen können als DIN-Normen übernommen werden. Dies gilt sowohl für die im Rahmen der Europäischen Union festgelegten Europa-Normen (EN) als auch zum Beispiel für die der Qualitätssicherung dienenden Normengruppe ISO 9000. Bei Übernahme wird die internationale Norm mit einem davorgesetzten DIN gekennzeichnet z.B. DIN ISO 9000).

Neben den allgemein geltenden Standardisierungen gibt es auch Normen, die von einzelnen Firmen für den internen Gebrauch festgelegt werden. Auch innerhalb von Branchen können einheitliche Maße, Größen und Gewichte, Bezeichnungen oder andere Vereinheitlichungen aufgestellt werden, die der Typisierung komplexer Erzeugnisse dienen. Sie ermöglichen statt einer Einzelfertigung eine Serienherstellung zum Beispiel von Maschinen oder Anlagen. Auch einzelne Großabnehmer wie die Eisenbahnen, Militärbehörden oder große Telekommunikationsunternehmen legen Normen fest, an die sich ihre Lieferanten halten müssen.

Neben den deutschen DIN-Normen gibt es wichtige nationale und internationale Normenorganisationen wie die europäische Normenorganisation CEN oder den internationalen Zusammenschluss der Normeninstitute: International Organization for Standardisation (ISO).



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