Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Triffinscher Oligopolkoeffizient

Triffinscher Substitutionskoeffizient Triffinscher Substitutionskoeffizient Triffin und Kaldor versuchen, eine Konzeption der , Marktformen zu entwickeln, die auf die Anzahl und Größe der Marktteilnehmer als Gliederungsprinzip verzichtet. Dabei wird die Stärke der Wirkung von Preisänderungen irgendeiner Unternehmung auf die Absatzmenge der Konkurrenzunternehmungen als Kriterium für die jeweils vorherrschende Angebotsstruktur gewählt. Damit wird gleichzeitig versucht, die Unterscheidung in , vollkommene Märkte und unvollkommene Märkte überflüssig zu machen. Triffin geht davon aus, daß irgendeine Unternehmung i den Absatzpreis p ihrer Produkte um irgendeinen Betrag dpi ändert. Diese Preisänderung dpi kann die Absatzmenge einer beliebigen Konkurrenzunternehmung j beeinflussen. Die Absatzmenge dieser Unternehmung sei xj und die Änderung der Absatzmenge sei dxj. Statt der absoluten Preisänderung dp; verwendet Triffin die relative Preisänderung dpi: pi und statt der absoluten Mengenänderung dxj die relative Mengenänderung dxj:xj. Triffin setzt nun die gegebenenfalls eintretende relative Mengenänderung der Absatzmenge dxj:xj zu der sie verursachenden relativen Preisänderung dpi:pi in Beziehung. Der sich ergebende Quotient aus der relativen Mengenänderung der Unternehmung j und der relativen Preisänderung der Unternehmung i wird als Triffinscher Substitutionsquotient tij bezeichnet: Dieser Quotient ist ein Maßstab für die Stärke der Konkurrenzbeziehung zwischen den beiden, aus der Menge m ausgewählten Unternehmungen i und j. Da der Triffinsche Koeffizient die Wirkung der Änderung des Preises bei i auf die Änderung der Absatzmenge bei j mißt, stellt dieser Elastizitätskoeffizient der Substitution eine Kreuzpreiselastizität dar. Bei , Substitutionsgütern ist diese Elastizität immer positiv, bei Komplementärgütern ist sie dagegen negativ. Im einzelnen lassen sich anhand des Triffinschen Substitutionskoeffizienten drei Fälle unterscheiden: 1. Die Unternehmung i nimmt eine Änderung des Preises pi vor. Die Absatzmenge der Unternehmung j wird dadurch stark beeinflußt. Für den Grenzfall, daß auch die kleinste Preisänderung der Unternehmung i die Absatzmenge der Unternehmung j beeinflußt, wird der Koeffizient unendlich groß (t = co). Diese Tatsache bedeutet, daß zwischen den beiden Unternehmungen i und j eine sehr intensive Konkurrenzbeziehung besteht. Triffin nimmt an, daß dieser Fall um so wahrscheinlicher ist, je homogener die Produkte sind, die die Unternehmungen i und j auf den Markt bringen. Dieser Fall wird von Triffin als "homogene Konkurrenz" bezeichnet. 2. Die Unternehmung i nimmt eine Änderung ihres Preises pi vor. Die Absatzmenge der Unternehmung j wird hierdurch überhaupt nicht beeinflußt. Der Koeffizient ist in diesem Fall gleich Null (t = 0). Zwischen den beiden Unternehmungen i und j besteht keine Konkurrenzbeziehung. Diesen Fall bezeichnet Triffin als "isolated selling" oder auch als "pure monopoly". Der Fall des reinen Monopols besagt jedoch nicht, daß auch ein absolutes Monopol vorliegt. Es wird vielmehr lediglich ausgesagt, daß zwischen den beiden Unternehmungen i und j keine Verbindung zwischen der Preisänderung der einen und der Absatzänderung der anderen Unternehmung besteht. 3. Die Unternehmung i nimmt eine Änderung ihres Preises pi vor. Die Absatzmenge der Unternehmung j wird zwar nicht sehr stark, aber doch spürbar beeinflußt. Der Triffinsche Koeffizient liegt in diesem Fall zwischen Null und Unendlich (0 < t < od), also zwischen den beiden möglichen Extremwerten der homogenen Konkurrenz und des reinen Monopols. Während die Substitutionselastizitäten 0 und 00 nur selten vorkommen, enthält der dritte Fall die ganze Skala der in der Praxis auftretenden Konkurrenzbeziehungen. Triffin nennt diese Konkurrenzbeziehungen, da sie mehr oder weniger starke-, Produktdifferenzierung und eine mehr oder weniger große , Unvollkommenheit des Marktes voraussetzen, "heterogene Konkurrenz." Triffin unterscheidet mit seinem Substitutionskoeffizienten also insgesamt drei Marktsituationen, oder anders ausgedrückt, drei Formen der Konkurrenzgebundenheit, die zwischen zwei anbietenden Unternehmungen vorliegen können: Dabei sind die Grenzen der drei Formen der Konkurrenzgebundenheit fließend. Der Triffinsche Substitutionskoeffizient gibt an, ob ein konkreter Einzelfall mehr oder weniger zu der einen oder anderen Form der Konkurrenzgebundenheit tendiert. In die beiden Formen der Konkurrenzbeziehungen baut Triffin noch je zwei Unterfälle ein, und zwar unterscheidet er die beiden Fälle danach, ob Elemente oligopolistischer Rückwirkungen vorhanden sind oder nicht. Diese oligopolistischen Rückwirkungen werden durch den Triffinischen Oligopolkoeffizienten gemessen: Der Triffinsche Oligopolkoeffizient enthält im Nenner die relative Mengenänderung der Unternehmung j, welche die Unternehmung i durch ihre erste Preisänderung hervorgerufen hat, und im Zähler die hierdurch verursachte zweite Preisänderung der Unternehmung i. Ist der Wert dieses Koeffizienten von Null verschieden, dann liegt eine oligopolistische Konkurrenzbeziehung vor. Insgesamt können nach Triffin die folgenden fünf Marktformen beziehungsweise Konkurrenzbeziehungen unterschieden werden: 1. homogene Konkurrenz a) oligopolistisch oder reines Oligopol b) nicht oligopolistisch oder reine Konkurrenz 2. heterogene Konkurrenz a) oligopolistisch oder zirkular b) nicht oligopolistisch oder polypolistisch 3. reines Monopol Die Bezeichnungen "oligopolistisch" und "nicht oligopolistisch" weisen darauf hin, daß Triffin mit entsprechenden Rückwirkungen zwischen den beiden Unternehmungen in erster Linie dann rechnet, wenn die Marktanteile dieser Unternehmungen relativ groß sind. Die Ausdrücke "homogen" und "heterogen" zeigen, daß Triffin sich bei der Charakterisierung der beiden Konkurrenzsituationen am Grad der Marktvollkommenheit orientiert. Der Unterschied zwischen dem traditionellen Schema der Marktformen, welches auf der Zahl und Größe der Marktteilnehmer und gegebenenfalls auf dem Grad der Marktvollkommenheit basiert, und dem Triffinschen Klassifikationsschema der Konkurrenzbeziehungen ist daher letztlich nur formaler Art. Das Marktformenschema verwendet die Ursachen, Triffin die Wirkungen von Preisänderungen als Kriterium für die Einteilung der Märkte.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Triffin-Koeffizient
 
Triggerrate
 
Weitere Begriffe : Einlagensubstituierbarkeit im engeren Sinne | Kreditkündigung | CAM
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.