Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Handelszeiten

Handelszeiten sind der Zeitraum, an der an der Börse im Computer- oder Parketthandel Wertpapiere gekauft und verkauft werden können und Kurse ermittelt werden, die dem jeweiligen Angebot und der Nachfrage entsprechen. Da rund um den Globus je nach örtlicher Tageszeit Börsen öffnen und schließen, finden der Devisen- und Wertpapierhandel und andere Börsengeschäfte global gesehen 24 Stunden am Tag statt. Das war früher für den privaten Anleger ohne große Bedeutung, da er auf die örtlichen Handelszeiten angewiesen war. Das Internet macht es inzwischen aber möglich, auch 24 Stunden am Tag am weltweiten Börsengeschehen teilzunehmen.

Es gelten folgende Handelszeiten (Stand: Ende 2005):

XetraDer Handel auf Xetra läuft von 9.00 bis 17.30 Uhr. Dort findet die Eröffnungsauktion bereits ab 8.50 Uhr statt; die Schlussauktion erfolgen ab 17.30 Uhr.

EurexDer Handel mit deutschen und US-amerikanischen Aktienoptionen, EXTF-Optionen (in Euro denominiert) sowie mit Optionen auf die Indizes DAX, TecDAX, und DJ Global Titans läuft von 9.00 bis 17.30 Uhr. Finnische Aktienoptionen und HEX25-Indexoptionen werden bis 18.30 Uhr gehandelt.

Präsenzhandel Frankfurter ParkettDer Handel auf dem Frankfurter Parkett, wie Sie ihn aus den Fernsehnachrichten kennen, findet an allen Handelstagen von 9.00 bis 20.00 Uhr statt.

RentenhandelDer Rentenhandel für Kassawerte läuft von 9.00 bis 13.30 Uhr sowie für variabel gehandelte Titel bis 17.00 Uhr. Bundesanleihen, -obligationen und -schatzanweisungen können von 9.00 bis 17.30 Uhr variabel gehandelt werden. Auf der elektronischen Handelsplattform Eurex Bonds ist der variable Handel von 8.30 - 17.30 Uhr möglich.

Bis Juni 2000 galten wesentlich kürzere Handelszeiten. Doch die Frankfurter Börse hatte registriert, dass es ein hohes Marktpotenzial für den Abendhandel gab: Bis zu 30 Prozent des Umsatzes von Direktbrokern wurde schon bei Einführung der verlängerten Handelszeiten in den Abendstunden gemacht. Institutionelle Investoren hatten ebenfalls immer längere Handelszeiten am Abend verlangt. Es bestand die Gefahr, dass sich der Handel auf Systeme außerhalb der Börse verlagert oder an andere Plätze abwandert. Electronic Communication Networks (ECN) bieten vermehrt Handelsservices in den Abendstunden an. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und musste die Frankfurter Börsen AG darauf reagieren. Angesichts des sich ausweitenden globalisierten Handels soll durch verlängerte Handelszeiten eine höhere Attraktivität des Finanzplatzes Deutschland für internationale Investoren erreicht werden.

Diese Zeiten sind auch für private Anleger wichtig, weil sie ihrem Kreditinstitut unter Umständen am frühen Morgen oder am späten Nachmittag noch Aufträge geben können, wenn sie aufgrund von Nachrichten (wie zum Beispiel der Kursentwicklung in Tokio oder New York) rasch kaufen oder verkaufen wollen. Denn diese Aufträge können heute (im Gegensatz zu der Zeit, als nur Parketthandel möglich war) sofort übermittelt und über das elektronische Handelssystem Xetra abgewickelt werden. Wenn die Zahl der Aktien für einen Handel an der Frankfurter Börse zu gering sein sollte, kann unter Umständen ein anderer deutscher Börsenplatz gewählt werden, an dem auch kleinere Aufträge bis Börsenschluss abgewickelt werden. Es kann auch sein, dass dort im Augenblick ein etwa besserer Kurs erzielt werden kann. Der Wertpapierberater der Bank kann oft schon nach wenigen Minuten mit einem Blick auf seinen Bildschirm feststellen, ob der Auftrag seines Kunden zu den gesetzten Bedingungen (bestens, billigst oder limitiert) ausgeführt wurde.

Da Anleger heute viele Möglichkeiten haben, sich selber aktuell oder sehr zeitnah über die Kursentwicklung zu informieren, haben sie auch häufig den Wunsch, sofort mit Käufen oder Verkäufen zu reagieren. Vor allem das Internet bietet die Möglichkeit, die allgemeine Kursentwicklung oder auch das eigene Depot ständig zu beobachten und während der gesamten Handelszeit günstige Kurse für die eigene Disposition zu nutzen. Daytrader machen dies in besonders ausgeprägter Form. Über das Internet bieten sich auch Möglichkeiten, außerhalb der deutschen beziehungsweise europäischen Börsenzeiten das weltweiten Börsengeschehen zu beobachten und daran teilzunehmen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Handelswechsel, guter
 
Handlingfee
 
Weitere Begriffe : System, abhängiges | Welt 1 - Welt 2 - Welt 3 | Institutionelle Anleger (Investoren)
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.