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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Market Maker

Den Market Makern kommt an der Börse die Aufgabe zu, für bestimmte Handelsobjekte wie beispielsweise Optionen oder Futures, jederzeit verbindliche Kauf- oder Verkaufskurse zu stellen. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass jeder Anleger zu jeder Zeit Wertpapiere oder Derivate zu einem fairen Kurs kaufen bzw. verkaufen kann. Durch das Market-Maker-System wird die Fungibilität der jeweiligen Handelsobjekte erhöht. Die Aufgabe des Market-Makers wird in der Regel von Banken oder Wertpapierhäusern wahrgenommen.

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Wertpapiers oder eines Derivats ist die Fungibilität, d.h. die Möglichkeit das Wertpapier oder Derivat zu jedem Zeitpunkt, innerhalb der Handelszeiten, zu einem fairen Kurs zu erwerben oder zu verkaufen. Die Fungibilität bestimmter Wertpapiere wie beispielsweise der Aktien großer Unternehmen oder der Anleihen des Bundes ist auf Grund der gehandelten Anzahl dieser Papiere in der Regel problemlos. Es ist nicht notwendig von Seiten der Börse marktunterstützend einzugreifen. So ist es jederzeit problemlos möglich die im DAX zusammengefassten Aktien wie z.B. die Aktien von Mannesmann oder BASF zu kaufen oder zu verkaufen, da permanent ein reger Handel in diesen Papieren stattfindet. Anders kann es aber bei Nebenwerten oder auch bestimmten Derivaten sein. Da aber gerade bei Derivaten auf Grund ihrer erheblichen Kursschwankungen und der damit verbundenen Risiken eine jederzeitige Handelbarkeit absolut notwendig ist, um das Vertrauen der Anleger zu bewahren und diese vor unnötigen materiellen Schäden zu schützen, wird an der Deutschen Terminbörse (DTB) das Market-Maker-System genutzt. Hierbei verpflichten sich die so genannten Market-Maker für bestimmte von ihnen betreute Derivate ständig faire Kauf bzw. Verkaufskurse zu stellen.

Da der Market-Maker ständig zum Kauf und Verkauf verpflichtet ist, kann sich der Anleger sicher sein, dass er jederzeit aus der jeweiligen Option oder Future heraus- oder hineinwechseln kann. Zudem ist der Market-Maker verpflichte "faire" Kurse zu stellen, also solche Kurse, die dem jeweiligen Marktwert des Derivats entsprechen. Der Anleger kann sich also sicher sein, dass er nicht - nur weil er schnell kaufen oder verkaufen muss – "über den Tisch gezogen" wird.

An der DTB nehmen Banken oder Wertpapierhandelshäuser die Aufgabe des Market-Makers war. Die DTB stellt dabei strenge Anforderungen an die Market-Maker. Für jedes an der DTB gehandelte Produkt stellen jeweils mehrere Market Maker Kurse, damit so ein gewisser Wettbewerb entsteht, was zusätzlich für faire und marktgerechte Kurse sorgt. Das Market-Maker-System verläuft anonym, d.h. der jeweilige Market-Maker weiß nicht, mit wem er gerade ein Geschäft abschließt. Die Zusammenführung von Käufer und Verkäufer erfolgt durch die Clearing-Stelle. Auch dieses System dient der schnellen, reibungslosen und vor allem fairen Geschäftsabwicklung.

Bezeichnung für zum Börsenhandel zugelassene Makler oder Finanzhäuser. Market Maker kaufen größere Mengen von Wertpapieren zu einem niedrigen Geldkurs ein und bieten sie später zu einem höheren Briefkurs an. Dies ermöglicht die Preisfindung der betreffenden Wertpapiere. Market Maker sind verpflichtet, für die von ihnen betreuten Werte verbindliche An- und Verkaufskurse zu stellen. Dabei sind sie durch einen maximalen Spread gebunden. Die gestellten Kurse dürfen bei fortlaufender Notierung jederzeit geändert werden. Besonders im außerbörslichen Handel mit Optionsscheinen ist faires Market Making Voraussetzung für einen störungsfreien und umsatzstarken Handel. Ein Market Maker hat durch seine Position die Möglichkeit auf einen relativ risikoarmen Gewinn, was ihn gegenüber den regulären Marktteilnehmern bevorteilt. Die Market-Maker stehen in harter Konkurrenz zueinander.



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