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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Markt

(engl. market) Ein Markt (lat. mercatus = Handel, Markt) ist stets ein Ort, an dem Angebot und r Nachfrage zusammentreffen. Indem die getrennt beschriebenen Funktionen von Angebot und Nachfrage zusammengefasst werden, lassen sich in der nachstehenden Abbildung die auf dem Markt in Abhängigkeit vom Preis umgesetzten Mengen bestimmen. Es zeigt sich, dass es eine Situation gibt, bei der sich beide Kurven schneiden (Gleichgewicht). Wie und wofür Märkte auch immer unterschieden werden z. B. Unterscheidung in Güter und Faktormärkte (Produktionsfaktoren), in verschiedene Finanzmärkte oder in Binnen und Außenmarkt (Weltmarkt) , beim Gleichgewichtspreis entspricht die nachgefragte genau der angebotenen Menge (Gleichgewichtsmenge). Oder anders ausgedrückt: Im Gleichgewicht entspricht der Zusatznutzen (Grenznutzen) jedes Gutes (Güter) seinem Preis bzw. seinen Opportunitätskosten. Mit diesem Ergebnis des Wettbewerbsprozesses (Wettbewerb) ist jeder Marktteilnehmer zufrieden. Der Markt ist «geräumt», das heißt, es gibt weder einen Angebots noch Nachfrageüberschuss. Letzterer liegt bei einem sog. Käufermarkt vor.

Wie schnell dieses Marktgleichgewicht erreicht wird, hängt wesentlich von der Marktform ab. Nur im Idealfall liegt ein vollkommener Markt vor, der gegeben ist, wenn jegliche Unterscheidungen zwischen zahlreichen Anbietern und zahlreichen Nachfragern in sachlicher, persönlicher, räumlicher und zeitlicher Hinsicht fehlen: Gleichartigkeit (Homogenität) der Güter und vollständige Markttransparenz aller Marktteilnehmer (also symmetrische Informationsverteilung), keine persönlichen und räumlichen Präferenzen sowie keine zeitlichen Differenzen (unendlich rasche Reaktionsgeschwindigkeit). In der Regel ist jedoch zumindest eine dieser Bedingungen verletzt. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob es überhaupt marktfähige Güter gibt, für die sich nicht irgendein Unterschied feststellen ließe. In der Realität unterscheiden sich Güter sowohl hinsichtlich ihrer physischen Beschaffenheit als auch durch Ort und Zeit ihrer Verfügbarkeit. Markteintrittsbarrieren (Zölle), Preisdifferenzierungen und territorial unterschiedliche Steuerbelastungen (Steuern) ein und derselben Ware (z. B. auch innerhalb der Europäischen Union [ Europäische Integration]) sind empirische Hinweise, dass Homogenitätsanforderungen an vollkommene Märkte verletzt sind (siehe auch E Commerce).

Dass die Verhaltensweisen der Marktteilnehmer allzu oft durch einen asymmetrisch verteilten Informationsstand (unvollkommene Information) bestimmt werden, hat insbesondere die r Finanzierungstheorie (siehe auch Finanzierung) dazu veranlasst, die neoklassische Kapitalmarkttheorie (Kapitalmarkt, Modigliani Miller These, Capital Asset Pricing Model) weiterzuentwickeln und deren vereinfachte Prämissen eines vollkommenen Marktes an die Realität anzupassen. Der Markt ist ein ökonomischer Ort des Tausches, an dem sich durch ein Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage Preise bilden. ökonomischer Ort des Tausches und der Preisbildung durch Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Ein Zusammentreffen von Verkäufern und Käufern an einem gemeinsamen Ort ist keine Voraussetzung für die Existenz eines Marktes (z.B. Telefonhandel im Devisengeschäft). Die Kennzeichnung der Märkte nach qualitativen und quantitativen Merkmalen ist Gegenstand der Lehre von den Marktformen. In einer -) Marktwirtschaft bilden Märkte und die sich dort ergebenden Preise einen Steuerungsmechanismus für Produktion und Verteilung des Produktionsergebnisses (-) Preismechanismus). Eine gebräuchliche Unterteilung der Märkte ist die in Güter- und Faktormärkte. Märkte können nach den gehandelten Gütern bzw. Faktoren weiter unterschieden werden z.B. in Arbeits-, Geld-, Kapital-, Boden-, Gold- und Devisenmärkte. Im Sinne der makroökonomischen Modelle erfolgte eine Systematisierung in Güter-, Arbeits-, Geld-und Wertpapiermarkt. Literatur: Ott, A.E. (1986)



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