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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Ratingkriterien

Ein wesentlicher Teil der Ratinganalyse von Unternehmen wird durch Branchenzugehörigkeit geprägt. Die marktlichen Bedingungen innerhalb einer bestimmten Branche sind von bestimmendem Ein-fluss auf das Geschäftsrisiko, das seinerseits in Verbindung mit dem finanziellen Risiko die Ausfallgefährdung der Gläubigerposition determiniert. Bei Unternehmen, die in mehreren Branchen tätig sind, werden die segment-spezif. Risikofaktoren individuell analysiert und ihre Auswirkungen auf die Gesamtrisikoposition abgeschätzt. In die Bonitätsbeurteilung der Ratingagenturen fliessen quantitative wie qualitative Kriterien gleichermassen ein. Zu den besonders schwer zu quantifizierenden Aspekten gehört die Qualifikation des Managements eines Unternehmens, die am Trackrecord sowie an Umfang und Konsistenz der strategischen Planung zu messen ist. Fehlendes oder mangelhaftes Managementinformationssystem kann die Reaktionsfähigkeit der Unternehmensführung auf unerwartet eintretende Marktentwicklungen vermindern. Die Ratingagenturen beurteilen die Unternehmensphilosophie und die Corporate Identity im Vergleich zu Wettbewerbern und mit Blick auf die spez. Situation des betr. Unternehmens. Ausgaben für Forschung und Entwicklung und somit Investitionen zur Sicherung der langfristigen Unternehmensentwicklung stehen ebenso auf der Checkliste wie die kurzfristige Erfolgsplanung. Im Vordergrund steht dabei die Fähigkeit der Unternehmung, den für die Bedienung des Fremdkapitals erforderlichen Cashflow unter verschiedenen konjunkturellen Rahmenbedingungen zu erwirtschaften. Wichtige Aspekte sind u. a.: Marketing: Gestaltung der kommunika-tions-, distributions-, kontrahierungs- und sortimentspolitischen Parameter; Wachstumstrend: langfristiges Unternehmenswachstum, Stellung der Produkte im Marktlebenszyklus; Diversifikation: Risikogehalt einzelner Geschäftsfelder, Portfoliomatrix, Ertragsstärken, geografi-sche Schwerpunkte, Kundengruppen; staatliche Unterstützung: protektionistische Massnahmen, Subventionen, De- und Reregulierungen, Marktaufsicht; Wettbewerb: Konkurrenten, Markteintrittsbarrieren, -anteil, relative Wettbewerbsstärke. Insg. fliesst eine Vielzahl von Gesichtspunkten in die Urteilsbildung der Ratingagenturen ein, z. B. auch zahlreiche Kennzahlen, die in der Erfolgsund Bilanzanalyse gebräuchlich sind (Liquiditäts- und Verschuldungsgrade, Bilanzrelationen u. dgl.).



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