Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Assetbackedsecurities-Finanzierung

Kurzbezeichnung : ABS-Finanzierung. Hauptform des Assetbackedfinancing. Auf einem Beziehungsdreieck Assetverkäufer (Originator) -(Ein-) Zweckgesellschaft (Specialpurpose-Vehicle, SPV) -Kapitalanleger (Investoren) basierend. Bei einer Assetba-ckedsecurities-Transaktion verkauft eine Bank als Origina-tor(direkt oder über Tochtergesellschaft) einen Forderungspool bzw. Teile ihres Forderungsbestands an eine spez. für den Zweck einer bestimmten oder einer Anzahl solcher Transaktionen ins Leben gerufene Gesellschaft, die sich selbst wiederum durch Wertpapieremission - Assetbackedsecurities (ABS) - refinanziert. Im Gegenzug fliessen ihr Zahlungen zu, d. h. die Bedienung der ABS erfolgt aus Zahlungsströmen, die sich aus den Zins- und Tilgungszahlungen für die an die SPV verkauften Forderungen ergeben. Letztere, vom Originator selbst oder einem Dritten in einer möglichst restriktionsfreien und steuerneutralen Rechtsordnung und nur mit Mindestkapitalaustattung gegründet, platziert also über ein Bankenkonsortium Wertpapiere bei (Finanz-) Investoren. Dabei werden die Wertpapiere mit Sicherungszusagen Dritter (Garantie, Bürgschaft, Patronatserklärung u. dgl.) versehen. Die SPV kann auch einen syndizierten Kredit aufnehmen. Ratingagenturen prüfen Wertpapierunterlegung sowie Emissionsstruktur, um die Qualitätseinstufung der Titel zu charakterisieren. Die (Finanz-) Investoren sind typischerw. Banken, Versicherungen, Pensions-, Investmentfonds. Grunds, kann das SPV das Management für die übertragenen Assets selbst vornehmen, da sie jedoch nur geringe Betriebsausstattung und wenig Personal hat, übernimmt meist der Originator selbst die Serviceagentfunktion. Er leitet u. a. die Cashflows zu vereinbarten Terminen an den Treuhänder weiter, der in die zwischen Serviceagent und Investoren fliessenden Zahlungsströme eingeschaltet ist und so als Hauptzahlstelle bzw. Payingagent tätig ist, ausserdem die übertragenen Assets treuhänderisch für die Investoren verwaltet. Er bewirkt daher auch eine Assetverwertung bei Insolvenz, ggf. auch schon bei Zahlungsausfällen bestimmter Höhe bzw. Zahlungsverzögerungen. Evtl. ist er auch zuständig für Reinvestitionen überschüssiger Cashflows. Das ABS-immanente Konzept der Risikoaufteilung und -begrenzung unterscheidet sich deutlich von herkömmlicher bilanzieller Fremdfinanzierung, wo der Forderungsinhaber die Risiken von Zahlungsverzögerung, -ausfall und Zinsänderung trägt. ABS-Finanzierung gehört in den Bereich objektgebundener Finanzierung, bei der Werthaltigkeit und Ertragskraft der Assets die Kreditwürdigkeit des Schuldners dominieren. Als Hauptelement der ABS-Finanzierung sieht die Bundesbank hierbei, dass ein Assetverkäufer Eigenmittel spart, gleichwohl aber für eine Emission dieser Art über das Finanzierungsvehikel SPV u. U. ein besseres Rating erzielt als bei Emission unter eigenem Namen. Die Wertpapiere sind so gesehen von seiner Bonität abgekoppelt, als den Investoren bei Zahlungsausfall bzw. -Verzögerung Sicherheiten oder Sicherungslinien ausserhalb seines Einflussbereichs zur Verfügung stehen. Nach der Bundesbank stellen ABS den Anschluss an den Geld- bzw. Kapitalmarkt her, indem sie ursprünglich nicht handelbare Vermögenswerte in (mehr oder weniger) fungible Wertpapiere transformieren, gewissermassen ein »Auftauen« von Assets.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Assetbackedsecurities-Ausgestaltung, -Zahlungsformen
 
Assetbackedsecurities-Rating
 
Weitere Begriffe : Körperschaftskredit | case-work | Planungsabteilung
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.